Frostbedingte Düsenverstopfungen beim Einsatz von Kerb verhindern
Wie bereits in einem früheren Beitrag beschrieben, steht in einigen Beständen alsbald der Einsatz von Kerb im Raps an. Aufgrund der ergiebigen Niederschläge ist man bei einigen Beständen auf Frost für die Befahrbarkeit der Flächen angewiesen.
Dabei können Injektordüsen schon bei leichten Minusgraden einfrieren, da die über den Injektor angesaugte Luft stark abkühlt.
Die Zumischung von AHL fällt aus Gründen der DüngeVO aus (Sperrfristen gelten auch für mineralische N-Dünger). Eine Zumischung von ASL löst das Problem ebenfalls nicht, da eine Mischung mit ASL den Gefrierpunkt nicht heruntersetzt (Kristallisationspunkt -5 Grad) und reines ASL ebenfalls nicht in der Sperrfrist ausgebracht werden darf. Abgesehen davon, dürfte die Verträglichkeit ebenfalls ein Problem darstellen.
Frostbedingte Düsenverstopfungen können mit der Zugabe von Solumop (Kaliumchlorid) verhindert werden. Mit einer 5 % igen Lösung erreicht man einen Schutz bis -2 °C; mit einer 10 % igen Lösung erreicht man einen Schutz bis -4 °C. Bei Solumop handelt es sich um ein Kaliumchlorid mit 60 % K2O. Es löst sich recht gut auf und hat einen geringen Anteil an nicht löslichen Stoffen. Soweit es möglich ist, empfiehlt es sich, Solumop vorher aufzulösen und einige Zeit absetzen zu lassen um es dann in die Spritze zu saugen.
Achtung: Solumob ist in der Regel nicht beim Landhandel vorrätig und muss meist bestellt werden!
Eine weitere Möglichkeit frostbedingte Düsenverstopfungen zu verhindern, ist die Verwendung von Düsen mit großem Kaliber und geringem Druck und/oder die Verwendung von "normalen" Düsen, also keine Injektordüsen. Der Einsatz von Flüssigdüngerdüsen wäre ebenfalls eine Lösung, jedoch keine Schleppschläuche.
Nikolaus Schackmann, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel