Frühzeitig an die Bekämpfung von Ramularia in Gerste denken.
Die Blattkrankheit Ramularia hat in den vergangenen Jahren immer wieder zu erheblichen Ertragsverlusten in der Gerste geführt. Insbesondere die südlicheren Bundesländer waren in der vergangenheit stärker von Ramularia betroffen, als die nördlicheren Bundesländer.
Das BVL hat für die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zwei Notfallzulassungen erteilt. Nach dem Wegfall des Kontaktwirkstoffes Chlorthalonil hat sich die Bekämpfung der in der Regel spät auftretenden Ramularia-Erkrankung der Gerste (vorwiegend Wintergerste) deutlich erschwert. Zwar verfügt eine Reihe von Fungiziden über eine Zulassung gegen den Schadpilz, doch unterliegen systemische und translaminare Wirkeigenschaften einer höheren Resistenzgefährdung. Durch die Zugabe des nicht resistenzgefährdeten Multi-Site-Wirkstoffs Folpet werden diese Wirkstoffe geschützt. Für die Zeit vom 01.04. bis zum 29.07.2021 wurden befristet zugelassen:
- Amistar Max (Azoxystrobin + Folpet 93,5 + 500 g/l); Aufwand: 1,5 l/ha
- Folpan 500 SC (Folpet 500 g/l) Aufwand: 1,5 l/ha
Die maximal einmalige Anwendung erfolgt bei Infektionsgefahr bzw. Warndienstaufruf ab Schossbeginn bis Ende des Ährenschiebens (BBCH 30-59). Als Anwendungsbestimmung wurde festgelegt, dass die Behandlung grundsätzlich nur in Tankmischung mit einem Fungizid erfolgen darf, das entweder das Azol Mefentrifluconazol (Revysol) oder Prothioconazol enthält. Zum Beispiel werden Amistar Max als auch Folpan 500 SC im Pack mit Elatus Era angeboten.
Selbstverständlich sind auch andere Azol-Carboxamid-Kombinationen mit Fopan 500 SC möglich. So zum Beispiel: Revitrex + Comet oder Ascra Xpro, u.a.
Genehmigt wurden für Amistar Max als auch für Folpan 500 SC jeweils 90.000 Liter, sodass dies in der Summe eine Behandlungsfläche von 120.000 Hektar ermöglicht.
Aufgrund der Mengenbegrenzung, sollten Sie sich frühzeitig um entsprechende Mittelmengen bemühen!