Blütenspritzung in Raps, soll ich, oder soll ich nicht ❓
Konnte man diese Frage in den letzten Jahren mit einem klaren NEIN beantworten, die Blüte ging trocken durch, ist das in 2021 nicht ganz so klar.
Die meisten Bestände befinden sich in Mitte, einige wenige frühe auch gegen Ende Blüte.
Schaut man auf die Sklerotinia Risikokarte (www.isip.de) ist unsere Region grün = keine Gefahr.
Selbst eine Individual Prognose mit „worst case“ Angaben wie:
> Sklerotinia anfällige Kultur zuletzt vor ❗zwei Jahren ❗
(dazu zählen Winterraps, Kartoffeln, Sonnenblumen, Leguminosen, andere Kreuzblüter)
> Hoher Erlöspreis von 50 €/dt Raps
führt für heute zur Empfehlung: derzeit keine Behandlung !
Bedenken muss man aber, diese Prognose beinhaltet immer die Witterungsparameter der Vergangenheit, das waren kalte Temperaturen, Bodentrockenheit und nur gering gefallener Regen.
Die hohen Temperaturen am Sonntag können nicht berücksichtigt werden. Auch nicht die eventuellen Niederschläge der kommenden Woche.
Somit kann die Risikokarte und auch Ihre Individual-Prognose am Sonntag oder an den Tagen darauf anders aussehen.
Wer sich absichern möchte, der sollte seinen Raps mit einer vorbeugenden Blütenspritzung am Samstag oder Sonntag morgens bei Windstille behandeln.
Behandeln sie mit 300 - 400 l/ha Wasser.
Die Zugabe von Insektiziden ist in der Regel nicht erforderlich. Schotenschädlinge wurden bisher nur selten gefunden.
Zur Behandlung eignen sich z.B. Cantus Gold (0,5 l/ha), Proline (0,7 l/ha), Propulse (1,0 l/ha), Treso (0,5 l/ha) u.a.
Bor sollte als Blattdünger in der Größenordnung 150 - 300 g/ha zugegeben werden.