Fungizide im Weizen notwendig ?
Weizen befindet sich im Beginn Ährenschieben bis Mitte Blüte (EC 49 bis EC 65). Fast alle Bestände sind ohne Pilzbefall, abgesehen von einigen Gelbrost-Sorten und Standorten, die i.d.R. bereits behandelt wurden. Das Wetter bleibt weiterhin trocken, so dass Fungizid-Maßnahmen auf breiter Front derzeit nicht notwendig sind.
Im Roggen fällt diese Woche bei Ende Blüte (EC 69) die Entscheidung: Rost spritzen oder unbehandelt lassen ? Sind die oberen 3 Blätter gänzlich befallsfrei, müssen Sie nichts tun, ansonsten reicht ein Tebuconazol mit 1 l/ha und 14 Tage Dauerwirkung aus.
Die Getreidehähnchen können insbesondere in Braugerste Schäden verursachen, der Besatz, auch in Weizen ist momentan hoch, aber nicht besorgniserregend. Die Larven können bis zur Milchreife Schäden verursachen. Die Bekämpfungsschwellen liegen bei 0,75 Larven/Halm im EC 37 und 1,2 Larven/Halm bis EC 55. Erst wenn 20 % der Fahnenblattfläche durch Larvenfraß zerstört sind, rechnet man mit ca. 10 % Ertragsverlust. Muss eine Bekämpfung durchgeführt werden, empfehlen wir anstatt der Pyrethroide Biscaya mit 300 ml/ha, da gegen die Pyrethroide bereits Resistenzen vorliegen. Biscaya erfasst auch Blattläuse. Bekämpfungsschwelle Läuse: 3-5 Läuse / Ähre oder Fahnenblatt oder aber 66 % befallene Ähren oder Fahnenblätter.
Pflanzenschutzmittel-Anwendungen generell: Die relativen Luftfeuchten in diesen Tagen liegen zwischen 10 – 19 Uhr unter 50 % und sinken am Nachmittag sogar auf unter 40 %. Führen Sie Behandlungen demnach am früh morgens oder spät abends durch, ansonsten entstehen zu hohe Verdunstungsverluste.