Herbizide In Sommergetreide
Herbizid in Sommergetreide
Im Gegensatz zu unseren Getreide Winterungen liegt das Augenmerk in Getreide Sommerungen bei Flughafer anstatt Windhalm und Ackerfuchsschwanz und den typischen Frühjahrskeimern wie Knöterich- und Gänsefußarten. Auch bedingt durch den verstärkten Anbau von Winterungen in der Fruchtfolge ist der Besatz mit Flughafer in den letzten 10 - 20 Jahren merklich zurück gegangen.
In Rheinland-Pfalz stehen Sommerungen sehr unterschiedlich, je nach gefallenen Niederschlägen. Seit Beginn des Jahres hat der Norden in der Eifel und im Westerwald bis zu mehr als 300 mm, dagegen Rheinhessen und die Vorderpfalz gerade einmal 100 mm Regen erhalten. In den Monaten März/April fielen in Rheinhessen an manchen Standorten gerade einmal 25 mm Regen.
In schönen, gleichmäßig aufgelaufenen Beständen kann die Schadpflanzenbekämpfung jetzt erfolgen.
Unsere Frühjahrs Herbizide sind überwiegend blattaktiv. Schadpflanzen müssen daher zum Behandlungszeitpunkt aufgelaufen sein.
In den vielen schlechten Beständen Rheinhessens und der Vorder-/Südpfalz kann man bis ins Schossen zuwarten, vor allem dann, wenn der Unkrautdruck gering ist, denn die Gefahr von Spätverunkrautung in dünnen Beständen ist hoch. Weiterer Vorteil von späteren Applikationen: Ackerkratzdisteln haben dann ausreichend Blattmasse, um mit Wuchsstoff haltigen Kombinationen nicht nur angeschossen, sondern auch nachhaltig bekämpft zu werden.
In Hafer ist die Bekämpfung von Ungräsern nicht möglich ! In anderen Sommergetreidearten können Ungräser wie Flughafer, Windhalm, Hirsen, Rispengras- und Weidelgrasarten incl. Samenunkräutern (Ausnahme Vogelknöterich) mit Husar Plus + Mero (0,15 + 0,75) erfasst werden. Die Schadpflanzen müssen allerdings aufgelaufen sein. Der Zusatz von MCPA (0,5 – 1,0) sichert die Wirkung gegen Gänsefußarten ab und sollte überall dort erfolgen, wo von der Gemengelage her möglich. Axial Komplett (1,0) oder Axial 50 EC (0,9) + Unkraut-Partner erfasst obige Ungräser ebenso, allerdings keine jährige Rispe. Zu Axial Komplett muss MCPA (mindestens 1,0) zugemischt werden, da keine ausreichende Gänsefuß-Wirkung.
In Sommergetreide incl. Hafer ohne Ungrasbesatz hat sich seit vielen Jahren die Kombination aus Concert SX (75 - 100 g) + Fluroxypyr (0,5) + MCPA (0,5 – 0,75) bewährt. Omnera LQM solo (1,0) oder als Kombination Omnera LQM (0,75) + MCPA (0,5 – 0,75) bietet ebenso ein breites Wirkungsspektrum inklusive Storchschnabel-Arten und Vogelknöterich, allerdings kein Einsatz in Hafer. Gleich breites Wirkungsspektrum bietet das Arylex-Wuchsstoff Produkt Zypar (0,75) + 2/3 Aufwandmenge Dirigent SX, Pointer SX.
Auswahl weiterer Herbizide gegen breitblättrige Unkräuter, Aufwandmengen je ha
Wuchstoff frei für Gemengelagen:
Artus + Saracen, 40 g + 50 ml
Biathlon 4D + Dash, 70 g + 1 l
Pelican Delta + Saracen, 70 g + 75 ml, über Diflufenikan-Anteil mit Bodenwirkung
Pointer Plus, 50 g
Wuchstoff enthaltend
Primus Perfekt + MCPA, 150 ml + 0,5 – 0,75 l, zwei Wuchsstoffe
Tomigan + Pointer SX + MCPA, 0,5 l + 20 g + 0,5 – 0,75 l
Ariane C + MCPA + Pointer SX, 0,75 l + 0,5 – 0,75 + 20 g
Duplosan Super + Dirigent SX, 1,5 l + 35 g
Beachten Sie die Angaben, Indikationen und Auflagen in unserer Borschüre PS im Ackerbau und wählen Sie Produkte/Kombinationen nach den Wirkungsgraden gegenüber ihrer Leitunkräuter aus, das sind oft Melden, Knöteriche und Ackerkratzdisteln.
In Weinbergs- und Gemüselagen Vorsicht mit wuchsstoffhaltigen Kombinationen!
Bei Raps oder Zwischenfruchtnachbau auf Nachbauauflagen bei Sulfonylharnstoffen achten!