Sonnenblumen anbauen in 2023 ? Dann jetzt schon Saatgut ordern !
High-Oleic (HO) Sonnenblumen reifen gegenüber konventionellen Sorten später und haben auch höheren Anspruch an die Wasserversorgung. Die Marktpreise sind allerdings auch deutlich höher (+ 20 % ?).
Zur Absicherung eines hohen Ölsäuregehalts ist der isolierte Anbau der High-Oleic-Sorten in einem Abstand von mindestens 200 m zu den konventionellen Sorten empfehlenswert, um eine Pollenübertragung durch Insekten zwischen den beiden Züchtungsformen zu verhindern.
Inzwischen stehen mehrere Sorten der mittelfrühen Reifegruppe zur Verfügung, deren Ertragsniveau mit den konventionellen Züchtungen vergleichbar ist. Die entscheidenden Kriterien der Sortenwahl sind eine frühe Abreife, hohe Standfestigkeit und ein hoher Ölsäuregehalt in Verbindung mit einem genetisch stabilen Fettsäuremuster.
Eine geregelte Fruchtfolge mit mindestens 4-jährigen Anbauabständen reduziert den Befall mit der Weißstängeligkeit (Sclerotinia) und wirkt gleichzeitig einer Verminderung des Ölsäuregehalts durch unerwünschten Durchwuchs von konventionellen Sonnenblumen entgegen.
Mittlerweile gibt es von den meisten Züchtern NA-Herbizid tolerante Sorten. Diese Sorten sind mit Kürzeln gekennzeichnet: CL = tolerant gegen Imazamox (Clearfield), SU = tolerant gegen Tribenuron (Pointer-Wirkstoff). Imazamox zeigt dabei bessere Wirkungsgrade gegenüber Amaranth und Gänsefuß.
Beachten Sie jedoch: CL oder SU Ausfallsonnenblumen sind mit Sulfonylharnstoffen in Nachfolgekulturen nicht mehr bekämpfbar.
Achtung Tabakpflanzer: Sonnenblumen sind (potentielle) Wirtspflanzen einiger Orobanche Arten. Die Samen dieses „Duwakstods“ überleben bis zu 15 Jahre im Boden.