Wird mein Weizen jetzt doch krank ?
Absterbende, ältere Blätter, gelbe Blattspitzen und gelbliche Blattflecken sieht man derzeit in etlichen Beständen. Vergilbte Blätter im unteren Blattbereich treten stärker auf leichteren Standorten auf oder dort, wo die Bodenstruktur besser sein könnte. Von vergilbten Blattspitzen und gelben Nekrosen im gesamten Blattbereich sind verschiedene Sorten betroffen, stark in diesem Jahr Asory, aber auch wieder Patras, von dem wir das kennen.
Trockenheit, rauhe Winde und viele Frostnächte mögen die Gründe sein. Der April war der kälteste seit 40 Jahren mit so vielen Frostnächten wie seit 1929 nicht mehr, so liest man das.
Pilzkrankheiten dagegen muss man suchen, egal ob in Gerste, Roggen oder Weizen. Allenthalben Mehltau in manchem Winterdurum und in der mit BSA 8 (auf der Skala von 1 – 9) eingestuften Dinkelsorte Albertino sind zu finden.
Von den erwarteten Niederschlägen der nächsten Tage und der damit verbundenen Blattnässedauer hängt ab, ob es zu Septoria Infektionen kommen kann. Der Pilz braucht für Infektionen 24 h (wenn warm) bis 48 h (wenn kühl) dauerhafte Blattnässe, um zum Zuge zu kommen.
Bis jetzt hatten wir im Herbst und Winter günstige Bedingungen für Septoria tritici. Wir fanden im März etliche bodennahe Blätter mit den typischen Symptomen, den schwarzen Pünktchen (Lupe !) auf den nekrotischen Flecken. Danach gab es für diesen Pilz nur wenige Tage (15.03. und 12.04.) und keine längeren regennassen Phasen mit günstigen Bedingungen. Wir gehen daher von einem insgesamt niedrigen Infektionsniveau aus, sollten wir die nächsten Tage günstige Pilzbedingungen vorfinden.
Auf www.isip.de können sich registrierte Nutzer ihr individuelles Septoria Risiko nach Eingabe von Saatzeitpunkt und Sorte anzeigen lassen. Bei Gefahr werden Sie via SMS oder eMail automatisch informiert.