Ackerschnecken im Raps
Nach der wochenlangen Feuchteperiode ist die Population an Ackerschnecken deutlich angestiegen. In vielen Regionen herrschten zuletzt günstige Voraussetzungen für die Entwicklung von Schnecken. Hoher Schneckendruck ist zu erwarten. Die Gefahr erhöht sich auf tonigen Böden bei grobscholligem Saatbeet, z.B. auf Kuppen im Acker. Mit der Zuwanderung der Tiere aus Nachbarschlägen, vor allem aus Rapsausfall-Feldern sowie Mais (Ackerschnecken) und Grünflächen (Wegschnecken) ist immer zu rechnen und sollte regelmäßig kontrolliert werden.
Grundsätzlich sollte der Schneckenbesatz mit ackerbaulichen Maßnahmen eingeschränkt werden, d.h. der Lebensraum für die Schnecken muss möglichst ungünstig gestaltet werden. Dies erreicht man z. B. durch ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett. Wenn möglich sollte eine intensive bzw. häufige Bodenbearbeitung erfolgen um Pflanzenrückstände zu beseitigen und Schnecken und Schneckeneier mechanisch zu zerstören. Je mehr und je länger grüne Pflanzenmasse vorhanden ist, umso stärker ist die Vermehrungsrate der Schnecken. Die meisten dieser Maßnahmen sind jedoch wirkungslos, wenn es sich wie oben beschrieben um Zuwanderung z.B. aus Nachbarschlägen handelt.
Die Notwendigkeit einer Maßnahme kann ermittelt werden, indem man direkt nach der Saat einige Stellen auf dem Rapsschlag markiert, Schneckenkorn (Metaldehy-Produkt) auslegt, und jeweils in den Morgenstunden kontrolliert ob Ackerschnecken überhaupt auftreten. Alternativ hilft das Auslegen von Schneckenfolien oder nassen Jutesäcken. Bei Befallsfeststellung ist dann eine Bekämpfung vorzunehmen. Bei Wegschnecken ist eine Randbehandlung oft ausreichend.