Ausfallgetreide beseitigen - Verzwergungsviren vorbeugen
Nach dem besonders milden Witterungsverlauf des letzten Winters sollten sie verstärkt gegen die Ausbreitung der Verzwergungsviren vorgehen. Nachdem bereits im Frühjahr zum Teil deutlicher Befall mit Gerstengelbverzwergungsviren und Weizenverzwergungsviren zu beobachten war, ist in diesem Herbst mit verstärktem Infektionsdruck nach der Wintergetreidesaat zu rechnen. Die Viren werden durch Blattläuse und Zikaden von Pflanzen zu Pflanzen übertragen (Gräser und Getreide). Um das Infektionsgeschehen schon im Vorfeld zu minimieren sollten sie das Ausfallgetreide gründlich beseitigen, dadurch sterben infizierte Pflanzen ab und der Lebensraum für Blattläuse wird zerstört. Die Viren können somit nicht weitergegeben werden. Grundsätzlich können auch andere Gräser z.B. am Feldrand die Viren tragen. Infizierte Blattläuse können daher trotz erfolgter Beseitigung des Ausfallgetreides die neuen Saaten durch Zuflug aus den Randbereichen infizieren. Dies geschieht vorzugsweise im 2 – 3 Blattstadium des Getreides.
Bestes Mittel um Infektionen zu verringern ist eine Verschiebung des Saatzeitpunktes. Sie sollten daher eine Woche später säen als ortsüblich. Das gilt vor allem für die Wintergerste und den frühen Weizen.
Bei erheblichem Blattlausbesatz im 3- Blattstadium kann eine Insektizid-Maßnahme angezeigt sein. Dies gilt insbesondere für die Wärmelagen. Gegen Blattläuse im 3-Blattstadium gilt ein Bekämpfungsrichtwert von 20 % befallener Pflanzen.