Blattläuse in Winterweizen nur bei Starkbefall bekämpfen
Bekämpfungen der Blattläuse als Saugschädlinge während der Kornausbildung sind nur rel selten und nur regional wirtschaftlich. Die Kritische Phase ist erst nach dem Ährenschieben, ab der Blüte bis etwa zur Milchreife oder frühen Teigreife des Getreides gegeben. Kombinationen mit Fungiziden zum Ährenschieben machen keinen Sinn. Sie können sogar kontraproduktiv sein, weil auch Nützlinge getroffen werden die den Aufbau der Blattlauspopulationen eventuell bremsen.
Während der Kornfüllungsphase sollten die Bestände genau beobachten und die Befallshäufigkeit ermittelt werden. Begutachtet werden die Ähren sowie die Fahnenblätter. Nur wenn mehr als 66 % der Halme befallen sind (unabhängig von der Anzahl an Blattläusen) wird eine Bekämpfung empfohlen. Mittel der Wahl ist das bienenungefährliche, selektiv wirksame Pirimor Granulat. Bis 300 g/ha sind zugelassen, doch genügen im Allgemeinen 200 g/ha. Pirimor Granulat schont Nützlingen, wie z.B. die Larven der Schwebfliegen und Marienkäfer. Ebenfalls nützlingsschonend ist Teppeki (140 g/ha), allerdings ist es als B2 eingestuft. Zudem beschränkt sich dessen Zulassung auf Winterweichweizen.
Keine übereilten und vorbeugenden Maßnahmen ergreifen, denn ungezielte Aktivitäten fördern die Resistenzentwicklung und schaden den Nützlingen. Außerdem erfassen vorzeitige Behandlungen selten den Populationsaufbau bzw. Höhepunkt.
In der Gerste sind die Läuse als Saugschädlinge im Vergleich zum Winterweizen noch weniger relevant.
Die Bekämpfung des sehr auffälligen Getreidehähnchens ist ebenfalls selten lohnend (nur ab mehr als 1,2 Larven je Halm). Thripse, Sattelmücke, Gallmücke, Getreidewickler, Minierfliege treten nur sporadisch auf. Bekämpfungen sind meist nicht notwendig. Z.B. beträgt die vorläufige Bekämpfungsschwelle bei der Gerstenminierfliege mehr als 50 % befallene Blätter.