Die Sommergerste nähert sich dem Fahnenblattstadium
Die Sommergerste beginnt in den früher Regionen mit dem Schieben des Fahnenblattes (EC37). In der verbreitet angebauten Sorte Avalon, sind auf Praxisschlägen häufig Infektionen mit Rhynchosporium- und Netzflecken auf den Blättern unterhalb des Fahnenblattes zu finden. Kontrollieren sie ihre Bestände. Die Schadschwelle von 33% befallener Pflanzen (bezogen auf die oberen drei Blätter) ist meistens überschritten. Eine Fungizidbehandlung in EC 39/49 ist angezeigt.
Zur Ermittlung der Schadschwelle betrachten sie 50 Halme über den Schlag verteilt. Tritt bei 17 oder mehr Halmen ein pilzlicher Blattfleck auf einem der obersten drei Blätter auf, so ist die Schwelle überschritten. Die Größe der Blattflecken spielt dabei keine Rolle.
Zur Behandlung eignen sich Ascra Xpro (1,0-1,2 l/ha), Revytrex & Comet (1,1 + 0,35 l/ha), Elatus Era Sympara (1,0 + 0,33 l/ha), Jordi (1,2-1,5 l/ha), Bontima (1,5-2,0 l/ha), Vegas Proline Pack (0,2+0,6 l/ha).
Der Einsatz von Wachstumsreglern ist in der Sommerbraugerste in der Regel nicht erforderlich. Eine Kombination aus Fungizid und Wachstumsregler ist aber möglich. Beispielsweise kann bis EC 37 einige Trinexapac-Mittel (z.B. Moddus ME 0,3-0,4 l/ha), bis EC39 Prohexadion-Mittel (z.B. Prodax 0,4-,45 kg/ha) und bis EC 49 Etephon-Mittel (z.B. Cerone 660 0,3-0,5 l/ha) eingesetzt werden.
Bisher wurde auf den Boniturstandorten kein Befall mit Getreidehähnchen festgestellt. Eine pauschale Zugabe eines Insektizids sollte im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes nicht gemacht werden. Hinzu kommt, dass die Insektizide bei der aktuellen Witterung nur eine kurze Wirkungsdauer von ca. 3-4 Tagen aufweisen.