Herbizide gegen Kreuzblütler im Raps
Bei starkem Besatz mit der Weg- oder Löselsrauke, Hirtentäschelkraut und Ackerhellerkraut kommen Clomazone-haltige Präparate in Betracht. Diese müssen unmittelbar nach der Saat (max. 72 Stunden nach Saat) gespritzt werden. Der Nachteil dieser Mittel sind die strengen Anwendungsbestimmungen (siehe Gebrauchsanweisung der Mittel). Clomazone neigt zur Verflüchtigung und kann in seltenen Fällen zu Aufbleichungen an Pflanzen in der Umgebung führen. Vorhergesagte Temperaturen über 20 °C zwingen die Anwendung in die Abendstunden, Vorhersagen über 25 °C schließen eine Anwendung bereits vollständig aus.
Darüber hinaus gibt es strenge Abstandsauflagen (5 m am Feldrand zu Wegen und Plätzen und 20 m (Soloeinsatz) bzw. 50 m (Tankmischungen bzw. Fertigprodukte außer Tribeca Sync Tec, bei letzterem bleibt es bei 20 m) zu Ortschaften u.ä., holen sie gegebenenfalls Beratung ein). Es bestehen weitreichende Dokumentations-, Aufzeichnungs- und Kontrollpflichten.
Mit Colzor Trio (4,0 l/ha), Tribeca Sync Tec (5,0 l/ha), Bengala (3,0 l/ha), Nimbus CS (3,0 l/ha), Circuit Sync Tec (2,5 l/ha) oder der Mischung Quantum + Centium 36 CS (2,0 l/ha + 0,33 l/ha) werden gute und umfassende Ergebnisse gegen Kreuzblütler erzielt. Clomazone-Soloprodukte (z.B. Angelus, Gamit 36 AMT, Clomazone 360 CS u.a. 0,33 l/ha) brauchen einen Mischpartner (z.B. Fuego 1,5 l/ha) oder eine nachgelagerte Spritzfolge mit Effigo (0,35 l/ha) bzw. Runway (0,2 l/ha).
Soweit sich unbehandelte Ränder durch die Anwendungsbestimmungen ergeben, müssen Sie diese z.B. mit Butisan Gold und im weiteren Verlauf mit Fox (siehe unten) gesondert abfahren. Für den Einsatz von Clomazone-haltigen Pflanzenschutzmitteln muss das Saatgut sauber abgelegt und ausreichend (2-3 cm) mit Erde bedeckt sein. Extreme Niederschläge nach der Anwendung können zu Schäden an der Kultur führen.
Alternativ bei starkem Besatz mit Wegrauke bietet sich der Splittingeinsatz von Fox an. Zusätzlich zur herkömmlichen Herbizidanwendung nach der Saat wird im 4-Blattstadium mit 0,3 l/ha und im 6-Blattstadium mit 0,7 l/ha Fox gespritzt. Die Rapsblätter sollten möglichst trocken sein. Die Wirkung ist etwas unsicherer, da verdeckte Unkräuter nicht getroffen werden.