Herbizide im Spätherbst im Getreide
Bei Ackerfuchsschwanz und gegebenenfalls auch bei Windhalm können aufgrund der diesjährigen mäßigen Bodenfeuchte Wirkungsverluste nach dem Einsatz von Bodenherbiziden auftreten. Der optimale Termin für die Anwendung von Bodenherbiziden liegt in der Zeitspanne von der Saat bis zum Spitzen des Getreides. Dort wo bereits appliziert wurde sollte daher kontrolliert werden, ob die Ungräser sicher erfasst wurden. Ist das nicht der Fall, kann mit einem blattaktivem Gräsermittel nachbehandelt werden. Die angekündigte milde Witterung der nächsten Tage bietet hierzu Gelegenheit. In Wintergerste kann mit Axial 0,9l/ha (zeitnah anwenden), in Roggen und Triticale mit Traxos 1,2 l/ha behandelt werden. In Weizen ist neben Traxos auch Atlantis OD mit 1,2 l/ha oder Niantic mit 400 g/ha plus 0,8 l/ha FHS möglich. Die Maßnahme sollte bis zum 3- Blattstadium des Ackerfuchsschwanzes abgeschlossen sein.
Wurde bisher noch keine Herbizidmaßnahme durchgeführt, muss ab dem 2. Blatt der Gräser eines der beschriebenen blattaktiven Gräserherbizide mit den Bodenmitteln (Herold SC u.a., Cadou SC Pro Pack, Boxer Cadou SC Pack usw. siehe vorangegangene Beiträge vom 24.09. und 25.09.2020 und 14.10.2020) kombiniert werden.
Behandlungen können ohne weiteres noch im November durchgeführt werden. Entscheidend ist immer der 7 bzw. 14 Tage Trend der Wettervorhersage. Wenn noch mind. eine Woche bis 10 Tage Vegetation, also frostfreie Tage, zu erwarten sind, kann noch behandelt werden. Behandeln sie nicht, wenn Nachtfröste tiefer als -1 bis -2 C° zu erwarten sind.
Herbstbehandlungen tragen immer das Risiko der Nachverunkrautung im Frühjahr, manchmal können Nachbehandlungen im Frühjahr z.B. mit Pointer SX, Dirigent SX usw. (Kamille, Stiefmütterschen usw.) oder mit Klettenlabkraut-Mitteln (Lodin, Tomigan XL, PrimusPerfect, HoestarSuper usw.) nötig sein. Der Umstand sollte aber ausdrücklich kein Grund sein, um Herbstbehandlungen ins Frühjahr zu verschieben.