Insektizide in der Weizenabschlussbehandlung?
Derzeit ist von einem Insektizideinsatz im Winterweizen abzuraten. In der Regel und nach der Erfahrung der letzten Jahre ist der Insektizideinsatz im Winterweizen nahezu generell nicht sinnvoll.
Getreidehähnchen sind wenige zu finden, die Schadschwelle liegt bei mehr als 60 Larven auf 50 Halmen und ist nicht erreicht. Der Schaden wird in der Regel weit überschätzt. Anders als bei Pilzinfektionen kann ein hoher Blattverlust toleriert werden da keine zusätzliche Schädigung durch Assimilatentzug und Absonderung von Stoffwechselprodukten erfolgt.
Ähnliches gilt für Blattäuse, diese können in der Kornfüllungsphase, also ab Blühbgeginn und nach der Blüte schädigen, nicht jetzt. Dieser Schadeffekt ist übrigens bei dikotylen Pflanzen (z.B. Ackerbohnen) viel höher. Unnötige Insektizidmaßnahmen, z.B. gegen das Getreidehähnchen schädigen nur die Nützlinge die wiederum nicht gegen die Blattläuse tätig werden können. Sinnvolle Blattlausspritzungen müssten deutlich nach der normalerweise üblichen letzten Fungizidmaßnahme (EC39-49) erfolgen. Und das nur bei Extrembefall (mehr als 2/3 der Pflanzen mit mehr als 3 bis 5 Läusen).
Die Insektizide sollten für andere Kulturen "geschont" werden. Z.B für Zuckerrüben (Wegfall der Insektiziden Beizen), Raps (Neuschädling Schwarzer Kohltriebrüsler), grobkörnige Leguminosen u.a.