Rapssortenempfehlung mit Kohlhernie-Resistenz, 2021
Crocodile reicht dank einer ertragsstarken Mutterliniengenetik mit den BSA-Noten 8 bei den Merkmalen Korn- und Ölertrag bereits an das hohe Leistungsniveau verschiedener Hybriden des aktuellen Zulassungsjahrgangs heran. Die Sorte tritt ebenfalls durch einen als hoch eingestuften Rohproteinertrag hervor. Die Neuzüchtung mit einem kompakten Wuchstyp verfügt über eine angepasste Herbst- und Frühjahrsentwicklung und eine ausgezeichnete Winterhärte, die in dem ausgeprägten Durchwurzelungsverhalten begründet liegt. In der dreijährigen Wertprüfung tendierte die Sorte zu einem etwas höheren Glucosinolatgehalt.
Croozer repräsentiert mit einem hohen bis sehr hohen Korn- und Ölertrag sowie hohen Ölgehalt ebenfalls ein ansprechendes Leistungsniveau innerhalb des Kohlhernie-resistenten Sortiments. Die sehr früh bis früh blühende Züchtung gehört zum frühen bis mittleren Reifesegment des Korns mit einer mittleren bis stärkeren Reifeverzögerung des Strohs, die auch in der Rlm7-Phomaresistenz begründet sein dürfte. Die vergleichsweise starke Vitalität spiegelt sich in einer zügigen Herbstent-wicklung und einem frühen Vegetationsstart der großrahmigen Sorte wieder. Insofern ist die sehr standfeste Züchtung vorzugsweise für den Anbau im mittleren bis späten Saatzeitfenster vorzusehen.
In der separaten Leistungsprüfung von Kohlhernie-resistenten Sorten der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bestätigten beide Sorten bereits mehrjährig eine überdurchschnittliche Marktleistung unter Befalls- und Nichtbefalls-Bedingungen.
Quelle: Dr. Stefan Weimar