Aktuelle Situation in Winterweizen
Weizen ist im Vergleich zum vergangenen Jahr in seiner Entwicklung zurück. Viele Bestände befinden sich noch im 2/3-Knotenstadium, frühe Sorten bei Saatterminen bis Anfang Oktober schieben bereits das Fahnenblatt. Sofern es sich nicht um Frühsaaten handelt ist der Weizen noch soweit gesund dass mit Behandlungen bis zum Fahnenblattstadium gewartet werden kann. Septoria beschränkt sich dann meist auf die unteren Blätter. Handlungsbedarf besteht dagegen wenn bereits das drittoberste Blatt Befall aufweist (1/3 befallene Blätter) was bei anfälligen Sorten je nach Lage und Saattermin durchaus vorkommt. Es ist davon auszugehen dass die Niederschläge der vergangenen zwei Tage Septoria-Infektionen ausgelöst haben. Für eine Infektion benötigt der Pilz mindestens 5 mm Regen mit Blattnässe am Folgetag. Von der Infektion bis zur Symptomausprägung vergehen mehr als 3 Wochen. Der Entwicklungsstand der Kultur und die aktuelle Krankheitssituation sind für die Fungizidstrategie entscheidend. Gegenmaßnahmen mit einfachen Azolen müssen möglichst zeitnah am Infektionstermin gefahren werden. Stärkster Wirkstoff ist Prothioconazol (3-4 Tage nach Infektion). Starke Azolcarboxamide mit voller Aufwandmenge wirken dagegen kurativ bis ca. eine Woche und kommen für die Abschlussbehandlung im Stadium EC39/43 in Frage.
Bestand im EC 32/33 Septoria >> BKS:
1,0 l/ha Input Classic, 0,6 l/ha Proline, 2,0 l/ha Eleando o.a.
Bestände im EC 34/37 Septoria BKS Niveau: Fahnenblattstadium abwarten
Behandlung ab EC EC 37/39 mit Azolcarboxamid:
1,5 l/ha Ascra Xpro
1,0 l/ha Elatus Era + 0,33 l/ha Sympara; Septoria Starkbefall: 1,0 l/ha Elatus Era + 1,5 l/ha Amist. Opti
2,0 l/ha Adexar
1,0 l/ha Gigant + 1,5 l/ha Zakeo Opti
2,5 l/ha Ceriax o.a.
Andere Krankheiten kommen kaum vor. Gelbrost ist auch in der Zeigersorten JB Asano bisher nicht zu finden. Allerdings muss im Stoppelweizen in nächster Zeit auf DTR geachtet werden, erster Befall ist bereits aufgetreten. Auch die Halmbruchsymptome (Medallionflecken) sind nach der feuchten kühlen Phase der vergangen Wochen mittlerweile stärker ausgeprägt und betreffen in Risikoschlägen aktuell teilweise bereits die Halmwand. Bei 25 % befallenen Halmen sollte ggfs. gegen Halmbruch behandelt werden.