Aktuelles zu Winterraps
Die Rapsbestände befinden sich je nach Lage im Stadium EC 61-EC 67. Ab dem Stadium der Vollblüte (EC 65) steht die Entscheidung über eine Blütenbehandlung an. Die überwiegend trockene Witterung stellt eine Behandlung derzeit in Frage. Nur bei feuchtem Boden bilden die Apothezien Pilzsporen. Trifft nachfolgend warme, wechselfeuchte Witterung mit dem Abfallen der Blütenblätter zusammen, sind Infektionen möglich. SKLEROPRO empfiehlt bisher (24.4.2018) keine Behandlung. Mit regionalen Niederschlägen kann sich das Befallsrisiko schnell ändern. www.isip.de. Für die Simulation benötigen Sie das Knospenstadium (BBCH 55 = Durchmesser der größten Einzelknospe 2 mm = frühe Lagen 10-12.4., normal bis späte Lagen 13.4.-17.4.). In Abhängigkeit von der Fruchtfolge, dem zu erwartenden Ertragsniveau, kalkuliertem Rapspreis, Fungizid- und Ausbringkosten erhalten Sie bei Überschreitung eines Schwellenwertes (Blattnässe und Temperatur) eine Behandlungsempfehlung. Beachten Sie, dass unter feuchten Bedingungen auch Stängelverletzungen (Wachstumsrisse, Schäden durch Rüssler etc.) mitunter ein erhöhtes Krankheitsrisiko darstellen.
Knospenwelke im Raps
Auch in diesem Jahr tritt in vielen Rapsflächen das Symptome der Knospenwelke auf. Neben normal ausgebildeten Blütenknospen findet man Blütenanlagen die sich nicht entwickeln. Die Knospen zeigen eine gelbgraue Färbung, später welken sie und vertrocknen. Wenn die Knospen abfallen, sind verkürzte Blütenstiele ohne Schotenansatz zu finden. Fälschlicher Weise wird das Schadbild oftmals dem Rapsglanzkäfer zugeschrieben.
Die Ursache der Knospenwelke ist nicht eindeutig geklärt. In diesem Frühjahr ist wahrscheinlich das rasante Wachstum, in Verbindung mit Defiziten in der Nährstoffversorgung mit verantwortlich für das Problem. Ist nur der Haupttrieb betroffen, kann die Pflanze normalerweise über die Seitentriebe einen Großteil kompensieren. Bei spät gesäten, schwächeren oder auch frostgeschädigte Beständen sind häufig auch die Seitentriebe stärker betroffen. Bei stärkerer Symptomausprägung kann der Einsatz eines Blattdüngers/Mikronährstoffdünger unter Umständen hilfreich sein. Auch die Borversorgung spielt eine Rolle. Vergleichbare Symptome wie oben beschrieben findet man in einem Kontrollfenster das keine Bordüngung erhalten hat. Bor ist in der Pflanze wenig mobil. Unter Stressbedingungen nützt ggfs., wenn die Bestände die nicht „Blühen“ wollen eine weitere Borgabe erhalten. Vor allem dann, wenn die Bestände bisher nur schwach versorgt sind (< 300 g/ha) sind. Gaben zu Blühbeginn bis 1,5 l/ha Lebosol Bor sind möglich.