Braunrostbehandlung in W-Roggen
Nach aktueller Sachlage ist der Winterroggen im Allgemeinen noch relativ gesund. Die wichtigste Krankheit im Roggen ist der Braunrost. Je nach Saatzeit, Lage und Üppigkeit gibt es erste Schläge mit Braunrostbefall in Höhe des sensiblen Bekämpfungsrichtwertes von 10 % befallener Halme (obere 3 Blätter).
Werden schon vor Grannenschieben Behandlungen gegen Braunrost gefahren, reicht die Wirkung bei starkem Befallsdruck nicht immer aus. Die meisten Bestände haben mittlerweile die Ähre geschoben. Wird in diesem Stadium behandelt benötigt man durchaus 6 Wochen Wirkungsdauer um den Bestand bis zur Abreife weitgehend gesund zu halten. Über die lange Zeitspanne lässt sich Braunrost nur mit entsprechenden Kombiprodukten oder Strobi-Azolkombinationen ausreichend sicher kontrollieren. Deshalb gilt der Grundsatz im Roggen möglichst nicht zu früh, aber dennoch rechtzeitig zu behandeln. In diesem Jahr ist eine spätere Behandlung sehr gut möglich. Bei einem Termin zu Blühbeginn gewinnen Sie durchaus mehr als 2 Wochen an Wirkung gegenüber EC 51. Für Rheinland-Pfalz gilt eine BKS von 10 % befallener Halme bezogen auf die oberen 3 Blätter. Beim Einsatz preiswerter Azole sollte der Bekämpfungsrichtwert möglichst eingehalten werden. Mit den teureren Lösungen sind auch Maßnahmen bis spätestens 1 % Befallsstärke (10 Pusteln) auf dem 3. Blatt bzw. 1/3 der Halme mit Befall noch gut wirksam.
Folgende Maßnahmen bieten sich an:
EC 51/55: in EC 61/65:
Torero/Azoxystar/Azbany 0,7 l/ha + Folicur 0,5 l/ha / 0,6 + 0,5 l/ha
Skyway 1,2 l/ha / 1,0 l/ha
Juwel Top 1,0 l/ha / 0,8 l/ha
Piraxor + Osiris 1,0 l/ha + 1,0 l/ha / 0,8 + 0,8 l/ha
Elatus Plus + Plexeo 0,75 l/ha + 1,125 l/ha / 0,6 + 0,9 l/ha
Ceriax 2,0 l/ha / 1,6 l/ha
Seguris 1,0 l/ha / 0,8 l/ha
Standorte mit kurzer Abreife/geringe Ertragserwartung bei Einsatz (BKS) nicht vor EC 65:
Folicur 1,25, Matador 1,0 o.a.