Gräser in Wintergetreide frühzeitig bekämpfen!
Ackerfuchsschwanz ist auf vielen Flächen zunehmend ein Problem. Nach dem späten Auflauf im vergangenen Herbst hat sich die Entwicklung der Gräser verzögert. Ackerfuchsschwanz oder auch Trespen befinden sich noch in der Bestockungsphase. Wird rechtzeitig behandelt, besteht zumindest bei den spät aufgelaufenen Beständen Aussicht auf einen guten Bekämpfungserfolg. Grundsätzlich ist eine frühe Behandlung anzuraten sofern keine stärkeren Nachtfröste mehr auftreten. Im vergangen trockenen Herbst erzielten die Bodenherbizide nicht immer den gewünschten Bekämpfungserfolg. Kontrollieren Sie Ihre Bestände ob ggfs. eine Nachbehandlung erforderlich ist. Bei den im Frühjahr in Frage kommenden Wirkstoffgruppen (ALS- und ACCase-Hemmer) sind Resistenzen mittlerweile weit verbreitet. Je nach Resistenzausprägung können mehr oder weniger deutliche Wirkungsschwächen gegen Fuchsschwanz auftreten. Um das Wirkungspotential voll auszuschöpfen müssen die Anwendungsbedingungen weiter optimiert werden. Dazu gehört ein frühzeitiger Einsatz bei einer rel. Luftfeuchte von mindestens 60 %, ausreichend Wassermenge, gute Benetzung und ggfs. eine Anwendung in AHL. In der Regel erreicht man mit den Atlantis-Produkten (ggfs. +30-50 l AHL) noch die Besten Ergebnisse. Mittel und langfristig nachhaltig wirksam sind nur entsprechende Spritzfolgen nach der Vorlage eines starken Bodenherbizids im Herbst. Ein Resistenzmanagement (Fruchtfolge, Saattermin, Wirkmechanismuswechsel in der Kultur bzw. in der Fruchtfolge) ist zwingend erforderlich.
- Bodenwirksame Herbizide wie z.B. Attribut, Caliban Duo (Aufbrauchsfrist 30.6.2020) möglichst früh bei noch feuchtem Boden mit dem Schwerpunkt gegen Trespen Trespen (Ackerfuchsschwanz bis EC 22/23). Auch Sommergerstendurchwuchs wird erfasst. Ein Netzmittel oder AHL verbessert vor allem unter trockenen Bedingungen die Wirkung.
- Behandlungen mit z.B. Atlantis Flex, Avoxa, Broadway, Axial 50 und Traxos sollten möglichst bis zur Hauptbestockung des Ackerfuchsschwanz abgeschlossen sein.
- Die Awendung sollte so früh wie möglich in / nach wüchsigen Phasen von ca. 1 Woche erfolgen. (ab 10 ° Tagestemperatur ohne stärkere Nachtfröste bis -2°C)
- Nachfolgend tiefere Temperaturen auch moderate Fröste beeinträchtigen die Wirkung und Verträglichkeit kaum, nur die Nacht nach der Anwendung sollte weitgehend frostfrei sein
- Sulfonylharnstoffe (z.B. Husar, Hoestar Super, Hoestar, Pointer, Concert), Wuchstoffe (KV, Pixie) in Tankmischung mit Axial 50, Traxos) mindern die Gräserwirkung. Bei starkem Besatz, beginnender ACCase-Resistenz sollte auch keine Tankmischung mit dem Wirkstoff Florasulam (Primus, Saracen, Troller) gefahren werden (Ausnahme: Biathlon 4D + 1,0 Dash).
- Zur Wirkungssicherheit der ACCase-Hemmer Traxos, Axial 50, oder Sword insbesondere unter schwierigen Bedingungen (niedrige Luftfeuchte < 60 % rel., weit entwickeltem Ackerfuchsschwanz, beginnende Resistenzentwicklung) wird die Zugabe eines Netzmittel (z.B. 1,2 Axial 50 + 0,5-1,0 Hasten) empfohlen.