Halmbruchrisiko aktuell sehr gering
Grundsätzlich besteht ein Halmbruchrisiko („Basisrisiko“) wenn in engen Winterungsfruchtfolgen (66/75 %) anfällige Sorten (BSA-Note 6) sehr früh ausgesät werden (WR >WT >WW >WG). Halmbruchbefall bei frühen Saatterminen ist dann zu erwarten, wenn neben dem Basisrisiko die Witterung günstige Infektionsbedingungen bietet. Grundsätzlich ist feuchte kühle Witterung optimal. Dagegen ist ausgesprochene trockene Witterung für das Pilzwachstum denkbar ungünstig. Dies erklärt auch, dass aktuell bei Bestandkontrollen in Risikoschlägen kaum Medaillonflecken gefunden werden. Allenfalls an den äußeren Blattscheiden sind sehr schwache Verbräunungen zu erkennen. Sofern sich die Witterungslage nicht grundsätzlich ändert, ist auch bei Risikoschlägen kaum mit wirtschaftlichen Schäden zu rechnen. Nur mit entsprechenden Niederschlägen und ausgesprochen feuchter Maiwitterung ist der Pilz in der Lage die Halmwand zu schädigen. Letztendlich handelt es sich bei einer Halmbruchbekämpfung um eine Vorsorgemaßnahme, bei der die Risiken nach EC 32/33 abzuwägen sind. Sofern Lager durch entsprechende Wachstumsreglereinsätze verhindert werden, lohnt eine Halmbruchbekämpfung nur bei stärkerem Befall. Beachten Sie in dem Zusammenhang dass 10 % „Weiße Ähren“ etwa 5 % Ertrag kosten. SIMCERC www.isip.de prognostiziert vor allem in engen Fruchtfolgen für die frühen Saattermine bis Ende September ein erhöhtes Halmbruchrisiko. Im Zweifelsfall können Sie durch eine Bestandeskontrolle das Befallsrisiko abschätzen. Sollten Sie in EC 32 an 25 % der Haupttriebe oval, längliche Verbräunungen an der inneren Blattscheide (Blattscheide reißt in der Mitte der Flecken auf) oder gar an der Halmwand feststellen, ist der Befall bekämpfungswürdig. Gut wirksame Mittel sind z.B. 0,7 kg/ha Unix, 1,0 l/ha Champion (nicht in TR), 1,2 l/ha Input Xpro 1,5 l/ha Capalo 1,0 Input Classic (incl. DTR). Auf Standorten mit zusätzlich Gelbrost sind Capallo bzw. Input Classic die Mittel der Wahl. Unter Umständen reicht auch eine Teilwirkung bei einer Behandlung auf das letzte Blatt (EC37/39) vollkommen aus.