Halmbruchrisiko aktuell sehr gering
Grundsätzlich besteht ein Halmbruchrisiko („Basisrisiko“) wenn in engen Winterungsfruchtfolgen (66/75 %) anfällige Sorten (BSA-Note 6) sehr früh ausgesät werden (WR >WT >WW >WG). Halmbruchbefall ist dann zu erwarten, wenn bei frühen Saatterminen und frühem Auflauf zum Basisrisiko günstige Infektionsbedingungen hinzukommen. Grundsätzlich ist feuchte, kühle Witterung optimal. Für das Pilzwachstum äußert ungünstig, ist dagegen ausgesprochene trockene, warme Witterung im April/Mai. Entscheidend ist auch ob bereits in den Vorjahren Halmbruch aufgetreten ist.
Bei Bestandkontrollen in Risikoschlägen wurden aktuell kaum Medaillon-Flecken gefunden. Allenfalls an den äußeren Blattscheiden sind Verbräunungen zu erkennen. Sofern sich die Witterungslage nicht grundsätzlich ändert, ist auch bei Risikoschlägen kaum mit wirtschaftlichen Schäden zu rechnen. Nur mit ergiebigen Niederschlägen und bei ausgesprochen feuchter Maiwitterung ist der Pilz noch in der Lage die Halmwand wirtschaftlich zu schädigen. Letztendlich handelt es sich bei einer Halmbruchbekämpfung um eine Vorsorgemaßnahme, bei der die Risiken nach EC 32/33 abzuwägen sind. Sofern Lager durch einen gezielten Wachstumsregler-Einsatz verhindert wird, lohnt eine Halmbruchbekämpfung nur bei stärkerem Befall. Beachten Sie in dem Zusammenhang dass 10 % „Weiße Ähren“ etwa 5 % Ertrag kosten. SIMCERC www.isip.de prognostiziert vor allem in engen Fruchtfolgen für die frühen Saattermine bis Ende September ein erhöhtes Halmbruchrisiko. Im Zweifelsfall können Sie durch eine Bestandskontrolle das Befallsrisiko abschätzen. Finden sich in EC 32 an 25 % der Haupttriebe oval, längliche Verbräunungen an der inneren Blattscheide (Blattscheide reißt in der Mitte der Flecken auf) und vor allem an der Halmwand, ist der Befall bekämpfungswürdig. Gut wirksame Mittel sind z.B. 0,7 kg/ha Unix, 1,0 l/ha Champion (nicht in TR), 1,2 l/ha Input Xpro, 1,5 l/ha Capalo, 1,0 l/ha Input Classic (incl. DTR). Auf Standorten mit zusätzlich Gelbrost sind Capallo bzw. Input Classic die Mittel der Wahl. Unter Umständen reicht auch die Teilwirkung eines starken Azolcarboxamids auf das letzte Blatt (EC37/39) vollkommen aus.