Krankheitssituation Winterweizen
Im Beratungsgebiet des DLR Westpfalz hat der Weizen mittlerweile den Blattapparat vollständig geschoben. Je nach Saattermin und Sorte ist in frühen Lagen bereits die Ähre sichtbar. Der Krankheitsdruck ist je nach Lage und Sorte unterschiedlich. Allerdings sind die Bestände überwiegend noch schwach bis moderat befallen.
Auch bei früh aufgelaufenen Beständen / frühen Sorten mit stärkerem Vorbefall hat Septoria tritici kaum zugenommen. Nach den Niederschlägen (Septoriatimer) vom Ende April und Anfang Mai war zu Beginn von einem Anstieg beim Septoriabefall auszugehen. Allerdings sind nach Ablauf der Inkubationszeit von ca. 3-4 Wochen mittlerweile nur sehr schwache Krankheitsausbrüche auf F-3 und kaum auf F-2 festzustellen. Günstige Infektionsbedingungen gab es erst am 21. Mai. Nur bei stärkerem Ausgangsbefalls auf den Blattetagen (F-3 und vor allem F-2) sind auch ertragsrelevante Infektionen zu erwarten. Häufig sind die Bestände auf den oberen 3 Blättern (F bis F-2) noch ohne Befall, so dass zumindest bis zum Ährenschieben gewartet werden kann. Bei 4 intakten Blattetagen kann unter Umständen auch preiswert (Schwerpunkt Rost) mit einer Strobi-Azolkombination oder nur mit einem Azol die Abschlussbehandlung erfolgen.
Auch Gelbrost hält sich noch in Grenzen. Es handelt sich überwiegend um Einzelmeldungen zu den Sorten Elixer, RGT Reform und Patras. Sollten Sie in den Beständen stärker befallene Pflanzen (1/3 befallene Halme) oder gar erste Befallsnester finden muss umgehend behandelt werden.
Wärmeliebende Schadpflanzen wie Mehltau und Braunrost sind ohne größere Bedeutung. Mehltau findet man nur am Stängel und allenfalls auf den untersten Blattetagen. Bei Weizen nach Weizen hat sich DTR weiter ausgebreitet. In den meisten Stoppelweizenbeständen tritt die Krankheit mittlerweile bekämpfungswürdig auf.
Fungizide (Beispiele, l/ha):
1) Carboxamid-Strobilurin-Azol-Kombinationen: längste Dauerwirkung; Reduktion um 20 % möglich bei Ährenbehandlung, sicherste Varianten, Septoria bereits auf F-2
AscraXpro 1,25- 1,50, Ceriax 2,0- 2,5, Adexar 1,6-2,0, Elatus Era Opti 0,8-1,0 + 1,2-1,5, Elatus Era Sympara 0,8-1,0 + 0,26-0,33, Gigant + Sympara 0,8-1,0 + 0,26-0,33, Gigant Opti = Gigant 0,8-1,0 + Zakea Opti 1,2-1,5, Skyway XPro 1,0-1,25
Bei DTR volle Aufwandmenge bevorzugt: 1,5 Ascra Xpro, Elatus Era Sympara 1,0 + 0,33
2) Strobilurin-Mischungen: längere Dauerwirkung Schwerpunkt Rost; bei Einsatz zur Ähre evtl. Reduktion ggfs. um 20 % möglich:
Champion 0,9 + Diamant 0,9, Juwel Top 1,0, Viverda 2,5, Optimax= Amistar Opti 1,5 + Input Classic 0,75, Torero=Azoxystar=Azbany 0,7 + Folicur 0,6 (nur Rost)
3) Einfache, umfassende, preisgünstige Lösungen: z.B. für rel. gesunde Sorten, 4 Blattetagen ohne nennenswerten Septoriabefall oder nach Fungizid-Vorlage oder für früh abreifende Sorten
Magnello 1,0, Pronto Plus 1,5, Ceralo 1,2, Matador 1,0, Orius 1,25, Kantik 2,0, Epoxion=Rubric 1,0,