Läuse und Erdflöhe in Zuckerrüben!
Die warme trockene Witterung der vergangenen Wochen war optimal für Blattläuse. Gelbschalen in der Nordpfalz belegen einen verstärkten Zuflug der Schwarzen Bohnenlaus in die Rübenschläge. Geflügelte Grüne Pfirsichblattläuse wurden bisher nicht in den Gelbschalen gefunden. Ab dem 2-Blattstadium sollten die Rübenflächen auf Blattläuse kontrolliert werden. Befallene Laubblätter sind gekräuselt, eingerollt und auf der Blattunterseite finden sich erste Kolonien. Der Befall mit Grünen Pfirsichblattlaus ist schwieriger zu ermitteln. Sie tritt in deutlich geringer Zahl auf und man findet sie fast ausschließlich versteckt im Herzblattbereich. Die BKS von 30 % befallener Pflanzen mit schwarzer Bohnenlaus bzw. 10 % befallener Pflanzen mit grüner Pfirsichblattlaus ist aktuell noch nicht erreicht. Diese Hinweise können eigene Bestandskontrollen nicht ersetzen. Je Fläche sollten vier mal jeweils 10 Pflanzen ab dem 2-Blattstadium kontrolliert werden. Um auch versteckt sitzende Läuse zu erfassen ist Pirimor (300 g/ha) das Mittel der Wahl.
Vereinzelte Rübenschläge sind auch vom Rübenerdfloh befallen. Betroffen sind vor allem Schläge an Hecken und Feldrändern. In Rüben gibt es zu diesem Schädling keine Schadschwelle, aber die Rapsschwelle (10 % zerstörte Blattfläche) scheint praktikabel. Erdfloh lässt sich nur mit einen Pyrethroid bekämpfen. Bekämpfungsstrategie: Bei der geringen Zahl an verfügbaren Wirkstoffen besteht die Gefahr einer Resistenzbildung. Es gibt in der BRD bereits resistente Schädlings-populationen gegen Pyrethroide und Pirimor. Die Anzahl von Anwendungen sollte auf das notwendige Maß begrenzt werden und sofern möglich ein Wirkstoffwechsel praktiziert werden.