Rapsaussaat - was ist zu beachten
Voraussetzung für eine optimale Herbstentwicklung ist eine sachgerechte Bodenbearbeitung mit dem Ziel ein feines, abgesetztes Saatbeet mit möglichst wenigen Hohlräumen zu erreichen. Wird nicht gepflügt, ist darauf zu achten dass ausreichend tief gelockert wird. Eine Bearbeitungstiefe von mindestens 15 cm, besser 20 cm ist erforderlich, damit der Raps bereits in der Jugendentwicklung bis zum 4-Blattstadium eine optimale Pfahlwurzel von ca. 15 cm ausbilden kann. In Verbindung mit einer optimalen Herbstentwicklung (8-10 Laubblätter und 8 bis 10 mm Wurzelhalsdurchmesser) lassen sich hohe Erträge realisieren. Eine optimale Bestandsetablierung bereits im Herbst, ist bei pflugloser Bestellung am effektivsten mit dem Grubber möglich. Darüber hinaus müssen die Bodenbearbeitungsverfahren so eingesetzt werden, dass eine optimale Strohverteilung und gute Strohrotte gewährleistet ist. Bei der pfluglosen Bestellung ist besonderes Augenmerk auf das Strohmanagement zu richten. Nur so erreicht man einen gleichmäßigen Feldaufgang, reduziert das Schadrisiko durch Ackerschnecken und stabilisiert die Wirkung der Rapsherbizide (Bodenherbizide).
Wichtig ist auch, dass nicht zu früh (Überwachsen der Bestände, Krankheitsprobleme, Kohlhernie etc.) mit der Aussaat begonnen wird. Die Verbreitung der Kohlhernie wird von der Praxis häufig unterschätzt. Hat sich der Erreger bereits auf einem Schlag etabliert sollten kohlhernieresistente Sorten (z.B. Menhir) ausgesät werden. Zu einer sinnvollen Vermeidungsstrategie und Eindämmung der Krankheit gehören ackerbauliche Maßnahmen wie Kalkung, eine weitgestellte Fruchtfolge und keine Frühsaaten. Spätere Saattermine ggfs. erst Anfang September haben deutliche Vorteile, da mit der Abkühlung der Böden unter die Marke von ca. 15 °C das Infektionsrisiko der Krankheit deutlich reduziert wird. Optimale Saatstärken liegen bei Hybriden im Bereich von 45 bzw. 55 keimfähigen Kö/m² bei Liniensorten. Für Liniensorten sind Saattermine um den 20.1) - 25.8.2) für Hybriden um den 25.1) - 30.8.2) optimal.
1) späte Lagen
2) normale Lagen
Saatmenge nach Region, Saatzeit und Kultur | |||||
Saatzeit | Liniensorten | Hybridsorten | |||
| mittl.-höhere Lagen (bis 450m über NN) | günstige Lagen (bis 250 m über N) | mittl. - höhere Lagen (bis 450 m ü. NN) | günstige Lagen (bis 250 m ü. NN) | |
| Saatmenge ( Körner / m² ) | Saatmenge ( Körner / m² ) | |||
August 20-30.8. | 50 | 45 - max. 50 | 45 | 40 | |
1.-5. Sept. (6.-10. Sept.) | 55 (60) | 45 – 55 (60) | 50 (55) | 45 - max. 50 (55) |