Schossergabe im Getreide
Die Bestände leiden unter der kühlen Witterung und den extremen Nachfrösten. Ein Wachstum findet derzeit kaum statt und die Bestockung ist häufig unzureichend. Die Bestände entwickeln sich vielmehr rückwärts mit der Konsequenz dass die Triebzahlen häufig zu niedrig sind. In früh gesätem Getreide haben sich die Bestockungstriebe bereits aufgerichtet, ein Hinweis dass sich solche Bestände bereits im frühen Schossen befinden. In dünnen Beständen kann jetzt eine frühe zweite Gabe die Triebreduktion verhindern und eine ggfs. spätere Gabe die Kornzahl der Ähre entsprechend erhöhen. Die Bestände sind allerdings überwiegend schwach entwickelt, so dass die Betonung auf der frühen Schossergabe liegen sollte. In normalen Beständen (ist allerdings die Ausnahme) kann die Triebreduktion abgewartet werden um mit einer Gabe in EC 31/32 die Kornzahl/Ähre zu fördern. Die erforderliche Gesamtstickstoffgabe ist je nach Kultur, Ertragsniveau und unter Berücksichtigung von repräsentativen N-min Werten, Vorfrüchten und organischer Düngung zu ermitteln. Schossbetont können 50-60% des ermittelten Gesamtstickstoffbedarfs gedüngt werden. Im Weizen können bei hoher Ertragserwartung bis ca. 100 kg N/ha (ggfs. 2. und 3 Gabe zusammengefasst) in einer Gabe fallen. Dies scheint auch deshalb sinnvoll, da nach derzeitiger Sachlage in nächster Zeit keine Niederschläge zu erwarten sind. Sollte noch keine Schwefeldüngung erfolgt sein, ist dies spätestens mit der Schossergabe nachzuholen (15-25 kg S/ha).