W-Roggen
Nach bisheriger Sachlage ist auch der Winterroggen ausgesprochen gesund. Braunrostpusteln sind nur nach längerem Suchen auf den unteren Blattetagen zu finden. Der Bekämpfungsrichtwert von 33 % befallener Halme (obere 3 Blätter) wird bisher auch ohne Vorbehandlung nicht erreicht.
Werden schon zum Grannenschieben Fungizide gegen Braunrost eingesetzt, reicht die Wirkung bei spätem Befallsdruck nicht immer aus. Dies gilt vor allem für preiswerte Azole, deren Dauerwirkung bei 3 maximal 4 Wochen liegt. Allenfalls Strobi-, Carboxamid-, Azolkombinationen haben eine angemessene Wirkungsdauer von mindestens 5 besser 6 Wochen. Deshalb gilt der Grundsatz im Roggen möglichst nicht zu früh, aber dennoch rechtzeitig zu behandeln. Meist können Behandlungen noch geschoben werden. Bei einer Behandlung zu Blühbeginn gewinnen Sie durchaus 2 Wochen an Wirkung gegenüber EC 51. Einkürzung!? Auch Roggen ist deutlich kürzer als in normalen Jahren. Die Bestände stehen dünn und die Halme machen einen stabilen Eindruck. Nur in Ausnahmefällen (je nach Niederschlagssituation in den nächsten Tagen) auf besseren Standorten und gut entwickelten Beständen ist bis Grannenschieben ggfs. eine Nachkürzung/Stabilisierung der oberen Internodien mit z.B. Cerone o. Camposan Extra (0,2-0,35 l/ha) sinnvoll.
Folgende Maßnahmen bieten sich an:
EC 51/55: in EC 61/65:
Torero/Azoxystar/Azbany 0,7 l/ha + Folicur 0,5 l/ha / 0,6 + 0,5 l/ha
Mercury Pro 1,0 l/ha / 0,8 l/ha
Skyway 1,2 l/ha / 1,0 l/ha
Elatus Era 1,0 l/ha / 0,8 l/ha
Juwel Top 1,0 l/ha / 0,8 l/ha
Ceriax 2,0 l/ha / 1,6 l/ha
Piraxor 1,0 l/ha + Osiris 1,0 l/ha / 0,8 + 0,8 l/ha
Standorte mit kurzer Abreife/geringe Ertragserwartung bei Einsatz (BKS) nicht vor EC 65:
Folicur 1,25, Matador 1,0 (aufbrauchen) o.a.