Wachstumsregler, Fungizide in W-Weizen
Wüchsige, fette Bestände sind die Ausnahme
und ein größeres Lagerrisiko besteht somit nicht. Auch die regional meist geringen Niederschläge werden daran nur wenig ändern. Nach der Trockenheit ist der Weizen im Halm sehr stabil und kurz im Wuchs. Ausgenommen davon sind beste Bestände auf tiefgründigen Standorten/Tallagen nach ausreichend Niederschlägen (ca.15-20 mm). Hier kann ggfs. eine absichernde Maßnahme mit reduzierter Aufwandmenge in Erwägung gezogen werden. Vorwiegend lageranfällige Sorten mit der BSA Note 6 (Elixer) und mit Einschränkung BSA-Note 5 (Apostel, Asory, Talent, Rumor, Porthus) die bisher nicht eingekürzt wurden kommen in Frage. Moddus 0,2-0,25 l/ha + Camposan Extra 0,15 l/ha, Prodax 0,3-0,4 l/ha o.a.
Viele Bestände schieben das Fahnenblatt. In frühen Lagen / Sorten ist es bereits geschoben. Weizen präsentiert sich überwiegend gesund und bekämpfungswürdige Krankheiten sind die Ausnahme (Gelbrost?). Auf den untersten, absterbenden Blattetagen finden sich vor allem bei frühen Saatterminen Septoria-Blattflecken. Dabei handelt es sich überwiegend um Altinfektionen aus dem milden Winter. Annähernd 6 Wochen gab es keine Infektionsbedingungen für die Krankheit. Auch die Niederschläge vom vergangenen Wochenende mit regional günstigen Blattnässebedingungen sollten nicht überbewertet werden, da die Bestände auf den oberen vier Blättern in der Regel keine Blattdürresymptome aufweisen. Häufig sind sogar 5 Blätter ohne Befall. Es ist unwahrscheinlich, dass sich aus der möglichen Infektion ein ertragsrelevanter Befall entwickeln wird. Bis zum Ausbruch der Krankheit und den typischen Blattdürresymptomen dauert es je nach Temperatur etwa drei Wochen. Der Maßstab für eine Behandlung sollte das bewährte Bekämpfungsschwellenkonzept (3. Blatt von oben 1/3 mit Befall) sein. Achten Sie hierzu auch auf die Anzeigen der Infektionsgefahr (Siehe www.isip.de) und kontrollieren parallel dazu regelmäßig Ihre Bestände. Sofern sich die Wetterlage nicht grundsätzlich ändert kann auf kostenintensive Septoriabehandlungen verzichtet werden und der Schwerpunkt der Abschlussbehandlung auf die Rostbekämpfung gelegt werden. In den meisten Fällen wird eine Abschlussbehandlung zum Ährenschieben mit ca. 80 % Aufwandmenge der Azol-Carboxamide oder auch mit Strobi-Azolkombinationen genügen.