Winterrapsaussaat und anstehende Herbizidmaßnahmen
Mit den Niederschlägen der vergangenen Tage sind die Aussichten für den Raps in unserer Region wieder besser. Leider sind die Niederschläge regional sehr unterschiedlich ausgefallen. Die anstehenden Maßnahmen müssen sich an der Situation vor Ort orientieren und entsprechend an Bodenfeuchte und Saatbeet angepasst werden. Eine Rapssaat in staubtrockene Böden ist nicht sinnvoll. Nur bei ausreichend Niederschlägen, sofern die obere Krumme (4-5 cm) ausreichend durchfeuchtet ist, macht eine Aussaat Sinn. Saattermine Ende August sind immer noch im günstigen Zeitfenster. Im Hinblick auf die Krankheitsanfälligkeit (z.B. Kohlhernie) und den Schädlingsdruck sind spätere Termine im Vorteil. Lässt der ausgetrocknete Boden eine Bearbeitung/Aussaat derzeit nicht zu, sind spätere Saattermine bis etwa 5-7.September durchaus möglich. Dies muss nicht unbedingt von Nachteil sein. Auch aus der Praxis gibt es genügend Belege von guten Erträgen bei Spätsaaten. Ein weiterer Hinweis ist das Ergebnis im Landessortenversuch 2017in Mehlingen mit einem Ertragsdurchschnitt von 56,7 dt/ha, bei einer Aussaat am 7.9.2016. Die Aussaatmenge muss moderat an die Saatzeit angepasst werden. Bis Ende August reichen 45 Kö/m² bis ca. 50 Kö/m² am 5. September. Eine Unterscheidung von Hybridsorten zu Liniensorten ist nicht unbedingt notwendig.
Teilweise wurde Raps schon gesät. Dort wo es ausreichend Niederschlag (4-5 mm) gab, sind die Bedingungen für eine Herbizidbehandlung günstig. Ohne ausreichend Niederschlag ist es bei staubtrockenem Saatbeet sinnvoll auf die reinen Vorauflaufherbizide zu verzichten und den Behandlungsschwerpunkt in den Nachauflauf zu legen. So lässt sich besser abschätzen ob der Auflauf für einen zufriedenstellenden Bestand ausreicht und nicht noch umgebrochen werden muss. Bestandszahlen ab 15 Pfl/m² gleichmäßig verteilt sind durchaus optimal. Empfehlungen zu den Herbiziden folgen.