Vorsicht bei unbestellten Saatgutsendungen aus China
Immer häufiger werden in Hessen unbestellte kleine Saatguttütchen aus China entdeckt. Allein im ersten Halbjahr 2025 hat die Pflanzengesundheitsinspektion am Flughafen Frankfurt rund 65.000 solcher Sendungen abgefangen und zurückgeschickt. Auffällig ist, dass den Tütchen keine Pflanzengesundheitszeugnisse beiliegen und sie häufig falsch deklariert sind – etwa als Grußkarten, Ohrringe oder Dekorationsartikel.
Auch wenn diese Päckchen harmlos wirken, bergen sie erhebliche Risiken. Das Saatgut kann invasive Pflanzenarten enthalten, die sich unkontrolliert ausbreiten und heimische Arten verdrängen. Zudem besteht die Gefahr, dass Krankheiten oder Schädlinge eingeschleppt werden, die Natur, Gärten, Parks und sogar die Landwirtschaft nachhaltig schädigen könnten.
Wer solche Samen erhält, sollte sie daher auf keinen Fall aussäen. Am sichersten ist es, die Tütchen ungeöffnet im Hausmüll zu entsorgen. Eine Entsorgung über Kompost oder Biotonne ist unbedingt zu vermeiden. Bei eigenen Bestellungen von Saatgut im Internet empfiehlt es sich außerdem, genau auf den Herkunftsort und die Einhaltung der pflanzengesundheitlichen Einfuhrbestimmungen zu achten.
Unbestellte Saatgutsendungen aus China sind kein neues Phänomen. Ähnliche Vorkommnisse gab es bereits 2020. Die Motivation hinter den Saatgutsendungen ist unklar. Wie schon im Sommer 2020 gemutmaßt, handelt es sich wahrscheinlich um einen so genannten „brushing scam“.