Flächen nach der GPS-Ernte nicht einfach liegen lassen
Die Getreide-GPS-Ernte ist im Gange. In den vergangenen Jahren blieb die Stoppel vielerorts einfach unbearbeitet liegen. Das ist aus pflanzenbaulicher Sicht nicht das beste. Zwar sind die Stoppeln recht flach abgeschnitten, dennoch sind die Abgeschnittenen Stoppeln noch Grün und haben noch intakte Wurzeln. Die abgeschnittenen Stoppeln wirken dabei wie ein Kamin und entziehen dem Boden über die Wurzeln Wasser. Je nachdem wie es mit den Niederschlägen im Sommer weitergeht, kann das im Herbst zu Problemen bei der Bodenbearbeitung führen. Besser ist es daher, wenn unmittelbar nach der Ernte die Stoppeln bearbeitet werden, so dass die Wurzeln abgeschnitten sind. Ideal wäre es, wenn dieser Stoppelbearbeitungsgang möglichst flach erfolgen würde. Wichtiger als die Bearbeitungstiefe ist dabei die flächige Bearbeitung. Das heißt es muss 100 % der Bodenoberfläche bearbeitet werden, um auch die Kapillarität zu unterbrechen und unproduktive Wasserverdunstung zu stoppen.
Eine Scheibenegge ist dazu denkbar schlecht geeignet. Selbst bei tiefer Einstellung wird nur ein geringer Teil der Fläche bearbeitet, wenngleich auf der gesamten Fläche lose Erde liegt. Räumen Sie doch einfach mal mit einem Rechen und einem Besen nach der Bearbeitung den lockeren Boden beiseite. Wenn dann noch Stoppeln fest mit dem Boden verbunden sind, ist das Ziel nicht erreicht.
Bei den momentanen Witterungsverhältnissen ist Eile geboten. Liegen die Stoppeln erst mal eine Woche in der Sonne, ist auch das letzte Wasser aus dem Boden, der dann natürlich "Steinhart" ist und kaum mehr eine Bearbeitung zulässt.
Ein aufgelockerter Boden lässt auch Niederschläge besser infiltrieren. Die Stoppelreste, die mit der Erde vermischt sind, wirken einer Verschlämmung entgegen und beginnen gleichzeitig zu verrotten, Unkrautsamen kann besser keimen und später mechanisch bekämpft werden.
Es gibt also viele Gründe eine Getreidestoppel nach der Ernte möglichst bald und flächendeckend zu bearbeiten.
Günstig wäre auch die Einsaat einer Zwischenfrucht, auch wenn eine Winterung folgen soll. Insbesondere aber nicht nur in den roten Gebieten bietet sich die Einsaat von Alexandrinerklee oder Persischem Klee an. Raps und Wintergerste danken dem zusätzlichen Stickstoffangebot.