Ackerbau – Wenige Schritte bis zur bedarfsgerechten Düngermenge
Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 07.02.2018
Die Internetseite www.duengung-bw.de ist derzeit in aller Munde. Deren Nutzen wird in der Fachpraxis landauf und landab mittlerweile überall erkannt. Der neue, praxisorientierte Dienst des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hilft der landwirtschaftlichen Praxis bei der flächen- und kulturspezifischen Ermittlung der bedarfsgerechten Düngermenge in landwirtschaftlichen den Kulturen Ackerbau, Gemüse, Grünland und Feldfutterbau, Obst und Reben.
Nach dem Aufrufen des Systems kann der User sich am Nitratinformationsdienst (NID) anmelden oder auch nur eine schnelle N-Düngebedarfsermittlung ohne Anmeldung durchführen.
In der Folge der Anmeldung ist der „neue“ baden-württembergische NID unter dem Reiter „Dienste“ und dort unter „Nitratinformationsdienst“ zu finden. Ein wichtiger Vorteil der NID-Teilnahme ist, dass alle eingegebenen Daten in einer Online-Datenbank gespeichert werden und damit jederzeit abruf- und nutzbar sind.
Ohne Anmeldung können eine Excel-Anwendung zur Ermittlung des Düngebedarfs, und die Berechnung der Lagerkapazität genutzt werden. Bei den entsprechenden Berechnungen wird der User selbstverständlich nicht sich selbst überlassen: Alle Anwendungen werden durch Kurzanleitungen begleitet.
Für eine rasche online N-Düngebedarfsermittlung steht dem User der Programmreiter „Dienste“ zur Verfügung. Dabei erfolgt die Ermittlung des N-Düngebedarfs nach Vorgaben der Düngeverordnung einerseits mit Hilfe von baden-württembergischen Referenzwerten des NID. Andererseits aber auch durch eigene, bereits vorliegende Analysewerte.
Die Online-N-Bedarfsermittlung selbst dauert bis zum Ausdruck der Ergebnisse nur wenige Minuten:
In einem kurzen, fachgerechten und übersichtlich gestalteten Online-Formular wird die Kulturgruppe festlegt für die die Bedarfsermittlung durchgeführt werden soll. Schlaginformationen, Hauptfrucht, Anbau (Fragen zu Vorfrucht, Durchschnittsertrag der letzten 3 Jahre), organische und/oder organisch-mineralische Düngung, Fragen zum Boden (Durchwurzelungstiefe, Bodenart, Ackerzahl, Humusgehalt), zum Wasserschutz und zu der im Boden evtl. verfügbaren N-Menge (Referenzwert oder eigene Analyseergebnisse) und der evtl. vorhandenen Nmin/Nitrat-N-Ergebnisse runden den Fragebogen ab.
In der Folge der Eingabe liegt das konkrete Beratungsergebnis in nur wenigen Minuten vor und lässt sich vielseitig verwerten. So gilt das druckbare Attest gemäß DüV §10 Absatz 1 Nr.1 als offizielle Aufzeichnung und ist ohne Unterschrift gültig.
Das „Herzstück“ der Berechnungen ist eine praktische Excel-Anwendung die in einer zielorientierten Düngebedarfsberechnung für den Ackerbau, Dauer-Grünland, Mäh-Weiden, für den mehrschnittigen Feldfutterbau und Obst und Reben mündet. Mit dieser EXCEL-Anwendung wird der Düngebedarf einer Kultur an Stickstoff (Kultur- und standortbezogene N-Obergrenze nach DüV) sowie an Phosphat (P2O5-Düngebedarf nach DüV), Kali (K2O), Magnesiumoxid (MgO) und Kalk berechnet. Im Ackerbau wird es zusätzlich zur N-Obergrenze nach neuer Düngeverordnung (DüV) auch eine N-Düngeempfehlung nach dem Rechenschema des „alten Nitratinformationsdienstes (NID)“ geben. Während die Düngeempfehlung für die Praxis eine Zusatzinformation darstellt, ist die kultur- und standortspezifische Obergrenze rechtlich bindend. Diese darf nicht überschritten werden. Der Düngebedarf der Kultur wird für einen Schlag/eine Bewirtschaftungseinheit und bezogen auf einen Hektar (ha) ermittelt.
Eine sehr nützliche Anwendung ist die „Excelgestützte“ Berechnung der Lagerkapazität für flüssige Wirtschaftsdünger. Denn ausreichender Lagerraum ist Voraussetzung für eine pflanzenbaulich sinnvolle und umweltgerechte Verwertung. Die rechtlichen Vorgaben der Düngeverordnung (DüV), welche die Planung betreffen, werden berücksichtigt. Die Berechnung des Lagerkapazitätsbedarfs erfolgt in Abhängigkeit von Anfall flüssiger Wirtschaftsdünger, Anbauumfang und Fruchtfolge. Diese Anwendung unterstützt bei der Planung der Verteilung flüssiger Wirtschaftsdünger Gülle, Jauche und flüssige Gärreste und zeigt den erforderlichen Lagerkapazitätsbedarf.