Düngung – Kompakt für die Praxis
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 23.02.2018
H. Lindner, der Fachmann vom Landwirtschaftsamt Bad Mergentheim, informiert heute über die anstehende Düngebedarfsermittlung. Er weist darauf hin, dass Referenzwerte zum N- Bodenvorrat als Ausgangsbasis so lange benützt werden können bis neue Ergebnisse vom NID-BW veröffentlicht sind, bzw. bis betriebseigene Werte vorliegen.
Neben dem Düngebedarf müssen vor dem Aufbringen die Gehalte an Gesamt-N, verfügbarem N oder Ammonium-N und Gesamt-Phosphat der Düngemittel, Bodenhilfsstoffe, Kultursubstrate oder Pflanzenhilfsmittel auf Grund von Kennzeichnungen, eigenen Analysen oder amtlichen Richtwerten bekannt sein. Für Wirtschaftsdünger tierischer Herkunft sind eigene Analysen empfehlenswert. Dies ist für Gärrückstände flüssig wie fest vorgeschrieben. Bei der Bewertung der N-Ausnutzung eingesetzter Düngemittel im Jahr der Anwendung sind die in mineralischen Düngemitteln enthaltenen Gesamt-N-Mengen in voller Höhe (=100%), in organischen oder organisch-mineralischen Düngemitteln die Werte nach Anlage 3 DüV, mindestens jedoch der ermittelte Gehalt an verfügbarem N oder Ammonium-N anzusetzen.
Für alle Flächen, auf die wesentliche Nährstoffmengen an Stickstoff (>50 kg/ha und Jahr Gesamtstickstoff) oder Phosphat (>30 kg/ha und Jahr) aufgebracht werden, muss vor der Düngungsmaßnahme der N- bzw. der P2O5-Düngebedarf der jeweiligen Kultur für jeden Schlag bzw. jede Bewirtschaftungseinheit auf der Basis eines mehrjährigen standorttypischen Ertragsmittels berechnet und die im Boden verfügbaren Nährstoffmengen an Stickstoff (=Nmin oder Nitrat-N) und Phosphat ermittelt und dokumentiert werden (§§ 3 und 4 Düngeverordnung (DüV)).
Um schon frühzeitig abschätzen zu können, welchen N-Düngebedarf die Kulturen dieses Frühjahr haben werden, sind in u.a. Tabelle Mittelwerte aus den NID Erhebungen der letzten 16 Jahre zusammengestellt. Mit Hilfe dieser Werte kann eine eigene N-Düngebedarfsermittlung durchgeführt werden und dann mit den aktuellen Werten eigener Nmin-Untersuchungen bzw. den neu veröffentlichten Werten des NID 2018 angepasst werden.
Es ist auch möglich, die Werte der eigenen Bodenproben des letzten Jahres für die Vorabermittlung des Bedarfes zu verwenden. Im Frühjahr muss dann allerdings auch hier mittels der aktuellen Werte der N-Düngebedarf angepasst werden.
Datenbasis NID-BW - Langjährige Nitratwerte zu Beginn des jeweiligen Beprobungszeitraumes (2002-2017)
Bodentiefe | 0-30 cm | 30-60 cm | 60-90 cm | 0-90 cm |
Kultur | kg N/ha | kg N/ha | kg N/ha | kg N/ha |
Winterweizen | 11 | 13 | 10 | 34 |
Wintergerste | 10 | 9 | 7 | 26 |
Winterraps | 8 | 6 | 4 | 18 |
Sommerweizen | 13 | 13 | 10 | 36 |
Sommergerste | 15 | 14 | - | 29 |
Hafer | 15 | 14 | 10 | 39 |
Zuckerrüben | 18 | 17 | 13 | 48 |
Frühkartoffeln | 15 | 16 | - | 31 |
Kartoffeln | 16 | 16 | - | 32 |
Silomais | 17 | 17 | 14 | 48 |
Körnermais | 18 | 17 | 14 | 49 |