Ackerbau – Nicht von einer virösen Rübenvergilbung täuschen lassen
Das Pflanzenbauberaterteam vom Landwirtschaftsamt Ilshofen erwartet ab Samstag wieder ruhiges Sommerwetter ohne Niederschläge bei mäßiger Wärme um die 25°C.
Zuckerrüben: Teilweise findet man derzeit auch gelbe Nester mit aufgehellten Blättern in den Rüben. Dies deutet auf die „Viröse Rübenvergilbung“ hin, verursacht durch den starken Läusebefall im Jugendstadium der Rüben. Eine Bekämpfung ist nicht möglich.
Auf dem amtlichen Kontrollschlag bei Ilshofen konnten bisher keine Blattkrankheiten wie Cercospora über der Schadensschwelle gefunden werden. Dagegen wurde in den angrenzenden wärmeren Gebieten an Neckar und Tauber mit intensiverem Rübenanbau die Bekämpfungsschwelle von 5% Befall bereits überschritten. Auch wir rechnen in den nächsten Tagen mit stärkerem Befall. Unser Rat: Kontrollieren Sie Ihre eigenen Flächen. Vorzeitige Behandlungen ohne Befall machen keinen Sinn.
Tipp: Empfehlungen zu Mitteln und Aufwandmengen finden Sie im Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2020 – Ackerbau“ auf Seite 71.
Außerdem wichtig
Maiszünsler: Der Zuflug in unserer Lichtfalle nimmt leicht zu. Der Zeitpunkt für eine Behandlung von Körnermaisbeständen mit Coragen (125ml/ha) ist derzeit optimal.
Glyphosat Vorerntebehandlung: Die Schweiz hat ein Importverbot für mit Glyphosat behandeltes Getreide erlassen. Große Erfasser (BayWa, ZG) haben darauf reagiert, und fragen beim Anlieferer ab, ob vor der Ernte behandelt wurde. Beachten Sie dies bei Behandlungen mit Glyphosat. Wenn vor der Ernte behandelt wird, ist der Wirkstoff trotz Wartezeit noch im Erntegut nachweisbar.
Einlagerung von zwiewüchsiger Gerste: Achten Sie bei der Ernte bei jeder Partie auf die Kornfeuchte. Zur Not muss bei starkem Zwiewuchs auch getrocknet oder eingesäuert werden. Feuchte Partien ab 16% Feuchte sind nicht lagerfähig und locken Kornkäfer an.
Resistenzen von Unkräutern: Wenn Verdachtsfälle von resistenten Unkräutern (z.B. Kamille, Vogelmiere, Kornblume,…) im Bestand registriert werden, können Sie sich gerne bei uns melden. Wir haben die Möglichkeit die Proben zu einer Untersuchung beim JKI weiterzuleiten.