Aktuelle Aufwuchsmessungen Grünland
Ergebnisse der Aufwuchshöhenmessung
Die Zuwachsraten der Monitoringbestände waren in der vergangenen Woche wieder mit durchschnittlich 6cm auf einem hohen Niveau. Auf den Standorten in Friesenhagen, Reinsfeld, Salmtal und Schankweiler wurde der erste Schnitt bereits eingefahren. Am Standort Rommersheim konnte die Aufwuchsmessung durch Lagerbildung nicht mehr durchgeführt werden. Auf diesem und den meisten anderen Standorten auch wird im Laufe dieser Woche gemäht werden.
Pflegemaßnahmen im Grünland (Teil 3)
In der vergangenen Woche wurde vorrangig die gemeine Rispe als bedeutendstes Ungras im Dauergrünland beschrieben. Eine deutliche Abwertung der Grünlandbestände wird aber auch durch den stumpfblättrigen Ampfer verursacht. Er besiedelt sämtliche Lücken in der Grasnarbe und kann durch seine Pfahlwurzel auch Dürrephasen unbeschadet überstehen. Für eine Ampferbekämpfung stellt eine Behandlung vor dem ersten Schnitt allerdings nicht den besten Termin dar. Oftmals hat die Pflanze zu diesem Zeitpunkt noch nicht genügend Blattmasse gebildet, um ausreichend hohe Wirkungsgrade zu erzielen. Bei einer Bekämpfung nach dem mittlerweile vielerorts bereits erfolgten ersten Schnitt sind die Erfolgschancen schon höher. In Versuchen des DLR Eifel schnitt die Behandlung im Hochsommer am besten ab (Abbildung 2). Diese Wirkungsgrade konnten allerdings in der Vergangenheit mit Ausnahme des letzten Jahres aufgrund der Sommertrockenheit nicht mehr erzielt werden. Durch die hohen Temperaturen bildet die Pflanze sehr wenig Blattmasse und schiebt relativ schnell den Blütenstand, sodass nur wenig Benetzungsfläche für das Pflanzenschutzmittel vorhanden ist. Daher bietet sich der Spätsommer am ehesten für eine Behandlung an. Die Pflanze produziert wieder mehr Blattmasse als im Juni/Juli und fördert durch eine erhöhte Fotosyntheserate den Behandlungserfolg. Hinzu kommt, dass zu diesem Termin auch über das Jahr neu aufgelaufene Pflanzen behandelt werden können.
Allerdings sollte für einen nachhaltigen Bekämpfungserfolg auch das Entwicklungsstadium des Ampfers beachtet werden. Grund dafür ist der Saftstrom in der Pflanze (siehe Abbildung 3), der für den Transport von Reservestoffen verantwortlich ist. Der Wiederaustrieb der Ampferpflanze wird nach dem Schnitt durch deren Auslagerung unterstützt. Im Rosettenstadium beginnt die Bildung neuer Assimilate und deren Einlagerung in die Wurzel. Eine Bekämpfung in dieser Phase führt dazu, dass der Wirkstoff von den Blättern aufgenommen wird und durch den Saftstrom bis in die Wurzel transportiert werden kann, was die Erfolgsaussichten der Bekämpfung deutlich erhöht. Diese Einlagerung in die Wurzeln hält bis zum Ende der Blüte an, kommt dann allerdings durch die abnehmende Fotosyntheseleistung der Blätter zum Erliegen. Die größte Wirkung hat ein Herbizid demnach bei einem Einsatz nah am Erscheinen der Blütentriebe bis kurz vor der Blüte. Als Richtwert gilt, dass ca. 20% der Pflanzen den Samenstand geschoben haben sollten. Hierbei kann als Orientierung auch die Wuchshöhe (20-30 cm) hilfreich sein.