Alternative Sommerung - Wie wäre es mit Sommerweizen?
Die aktuelle Marktlage wirft viele Fragen bezüglich der Auswahl an Sommerungen für die Ernte 2026 auf. Rückgang der Anbaufläche bei Zuckerrüben und Kartoffeln, schlecht Marktaussichten bei Braugerste und volle Maissilage Silos, sowie die schwierige Vermarktungssituation bei Leguminosen führen zu zahlreichen Beratungsanfragen bezüglich alternativer Sommerungen.
Sommerweizen war in den vergangenen Jahren in Rheinland-Pfalz eher eine Nischenkultur, wenn es Auswinterungsschäden gab oder Flächen witterungsbedingt im Herbst nicht eingesät werden konnten. Neben der Ausweitung der Stilllegungsfläche könnte auf Standorten, die eine Aussaat im Februar oder März zulassen der Anbau von Sommerweizen durchaus eine Alternative darstellen. Allerdings sollte man mit der Entscheidung nicht mehr lange warten, Sommerweizensaatgut ist in der Regel knapp, besonders wenn man eine bestimmte Sorte haben möchte.
Sommerweizen kann ab Ende Januar gesäte werden. Spätester Termin ist Ende März. Ab April ist Sommergerste deutlich Ertragstreuer als Sommerweizen. Die Ernte kann je nach Aussaattermin deutlich nach dem Winterweizen liegen, was insbesondere in Höhenlagen Beachtung finden sollte. Die Saatstärke liegt zwischen 300 (sehr frühe Saat) und 400 kö/qm (ab Mitte März).
Da Rheinland-Pfalz seit Jahren keine Sortenversuche im Sommerweizen durchführt, muss man sich für Sorteninformationen bei anderen Bundesländern erkundigen. Im Anhang finden Sie einige Versuchsberichte aus Bundesländern, die im vergangenen Jahr Sortenversuche zu Sommerweizen durchgeführt haben.
Eine konkrete Sortenempfehlung ist schwierig. Daher sollte man im Vorfeld mit seinem Händler sprechen, welche Sorten er beim Sommerweizen liefern kann. Mit dieser Info lassen sich die verschiedenen Versuchsberichte einfacher durchforsten und die für seinen Standort am besten geeignete Sorte finden.
Achten Sie neben dem Ertrag auch auf solche Parameter, die in den vergangenen Jahren immer wieder zu Problemen bei der Vermarktung führten (Proteingehalte der jeweiligen Qualitätsstufe, Hektolitergewicht und Fallzahl). Auch die Anfälligkeit gegenüber Blattkrankheiten sollte entsprechend Berücksichtigung finden. Halmbruch spielt bei Sommerweizen keine Rolle.