Bei der Saatgutbestellung auf die richtige Beizausstattung achten

Zur Aussaat von Wintergetreide sollte nur aufbereitetes und gebeiztes Saatgut kommen. Das heißt, auch der eigene Nachbau muss vor dem Beizen unbedingt gereinigt werden. Andernfalls wird zu viel Wirkstoff an Staub, Bruchkorn und andere Verunreinigungen gebunden. Die Wirkung der Beize nimmt dadurch rapide ab. In den vergangenen Jahren wird immer häufiger Steinbrand (Stinkbrand) im Erntegut festgestellt. Dies ist ganz klar eine Folge von wiederholtem ungebeiztem Nachbau. 

Die Verwendung von sogenannten „Klebern“, als Zusatz zur Beize erhöht deutlich die Anhaftung der Beizmittel am Saatkorn und sichert damit die Wirkung der Beize ab.

Auf Seite 8 der aktuellen Warndienstbroschüre finden Sie eine Übersicht der zugelassenen Beizmittel und ihre Wirkung auf die verschiedenen, durch Beize bekämpfbaren Krankheiten. Doch nicht alle Krankheiten sind gleichermaßen von Bedeutung. So wurde z.B. Septoria nodorum in unserer Region schon viele Jahre nicht mehr nachgewiesen, dagegen tritt Steinbrand, wie oben beschrieben, in den letzten Jahren häufiger auf.

Eine chemische Bekämpfung der Schwarzbeinigkeit (Enge Getreidefruchtfolge auf leichten Standorten) ist nur durch eine separate Beize möglich. Mit der Latitude Beize, lässt sich der Erreger der Schwarzbeinigkeit zu einem hohen Anteil bekämpfen. Sie hat jedoch keine Wirkung gegen andere samenbürtige Krankheiten und muss zusätzlich zu einer anderen Beize an das Saatkorn angebeizt werden. Ebenso wie die Insektizide Beize „Signal 300 ES“, welche eine Wirkung gegen Brachfliege und Schnellkäfer bzw. Drahtwurm hat. Sie ist in Winterweizen und Wintergerste zugelassen und hat darüber hinaus eine Notfallzulassung für Winterroggen. Auch diese Beize muss zusätzlich zur Fungizidbeize an das Saatgut angebeizt werden. Dies darf jedoch nur an vom JKI anerkannten Profi-Anlagen geschehen.

 

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