Fruchtfolge ist nur durch Fruchtfolge zu ersetzen
Die Ernte 2025 fiel zumindest bis zu der Regenphase qualitativ und quantitativ recht gut aus. Dies wird sicher auch an der günstigen Witterung gelegen haben und kaschiert den ein oder anderen Fehler im Anbau. Beim Raps stellt sich in diesem Jahr zumindest eine "gefühlte" Zufriedenheit ein. Erträge und Ölgehalte übersteigen die Ergebnisse der vergangenen Jahre und dennoch ist die Schwankungsbreite sehr groß. So manch einer überlegt nun den Rapsanbau aufgrund des guten Ergebnisses 2025 und der guten Vermarktungsmöglichkeiten, im Anbau auszudehnen.
In den Nacherntegesprächen stelle ich immer wieder fest, dass die Schläge die in einer weiten Rapsfruchtfolge stehen, oder noch nie Raps auf der Fläche stand, zum Teil bis zu 1,5 Tonnen/ha besser gedroschen haben, als Flächen in denen schon 8-10 mal Raps stand.
Man muss schon ein sehr gutes Nacherntemanagment betreiben und sehr gesunde Sorten (Verticillium) auswählen, um dauerhaft in einer 3-jährigen Fruchtfolge auskömmliche Erträge zu erzielen. Auch eine 4-jährige Fruchtfolge gilt bei Raps schon als eng. Die stabilsten Ertragsleistungen werden in einer 5-6 jährigen Fruchtfolge in Verbindung mit optimalem Nacherntemanagment und gesunden Sorten erzielt.
Ähnliches gilt auch beim Getreide. Je enger die Fruchfolge umso schwankender die Erträge. In diesem Jahr schneidet auch der Stoppelweizen ertraglich nicht schlecht ab. Dies verleitet viele mehr Weizen anzubauen, da sich dieser einfacher vermarkten lässt. In "normalen" Jahren liegen jedoch oft 2-2,5 Tonnen/ha Unterschied zwischen einem Weizen nach Raps oder Silomais und einem Weizen nach Weizen.
Die Fruchtfolge sollte daher nicht nach einjährig guten Ergebnissen gestaltet werden, sondern nach langjährigen Erfahrungswerten.