Jetzt noch die Möglichkeit des Herbizideinsatz in Wintergetreide prüfen und nutzen
Soweit Wintergerstenflächen mit zu erwartendem starken Gräserdruck noch nicht behandelt wurden, scheint zu Beginn dieser Woche (17.11.25) noch eine gute Möglichkeit zu bieten. Die leichten Fröste, die für die kommenden Tage gemeldet sind, sollten die Verträglichkeit und Wirkung nicht negativ beeinflussen.
Bei noch nicht aufgelaufenen oder gerade auflaufenden Beständen werden Bodenherbizide bevorzugt, die vor allem während des Auflaufs appliziert gute Bekämpfungserfolge erwarten lassen. Der wichtigste Bodenwirkstoff ist, solange noch verfügbar, Flufenacet, gefolgt von Prosulfocarb und Chlortoluron (CTU). Auf drainierten Flächen ist die Auswahl der Herbstherbizide eingeschränkt. Daher die Anwendungsbestimmungen für Produkte mit den Wirkstoffen CTU, Diflufenican und Flufenacet genau beachten.
• NG405 – Kein Einsatz auf drainierten Flächen: Reine CTU-Mittel und Carmina 640, Merkur (3,0 l/ha)
• NW800 - Ab dem 01. November kein Einsatz auf drainierten Flächen: Trinity, Addition/Agolin (Agolin forte, Cadou Pro Pack), Carpatus SC / Broadcast / Naceto im Vorauflauf, Diflanil 500 SC / Lyskamm / Sempra, Jura, Merkur (2,25 l/ha), Sunfire / Vulcanus, Viper Compact und Niantic (ab 300 g/ha)
Wurden etablierte Getreidebestände jedoch noch nicht behandelt und Ackerfuchsschwanz hat bereits das 2- Blattstadium erreicht ist eine Kombination aus Blatt- und Bodenwirkung angebracht. Mögliche blattaktive Mittel sind Axial 50 (0,9 l/ha) in Wintergerste und Traxos (1,2 l/ha) in Wi.Weizen, Wi.Roggen und Wi.Triticale. Gegen Windhalm sollten die Bodenherbizide noch ausreichend wirksam sein. Sind Unkräuter bereits etwas größer (z.B. Kamille, Klatschmohn, Ausfallraps) steht eine kleine Auswahl geeigneter Mischpartner zur Verfügung.
Flächen, die einen geringen Gräserdruck erwarten lassen und erst in der vergangenen Woche eingesät wurden, müssen nicht zwingend jetzt noch behandelt werden. Die Gefahr das jetzt noch viele Gräser auflaufen ist gering. Hier kann man abwarten und im Frühjahr entscheiden, ob ein Herbizid gegen Gräser überhaupt notwendig ist.