Sollte man die Getreideflächen, die diese Woche gesät wurden, noch vor dem Regen mit Herbiziden behandeln?

Dies ist eine häufig vorkommende Frage in diesen Tagen.

Das ist vor allem abhängig vom Gräserdruck und der Kultur. Grundsätzlich wenn die Ablagetiefe und der entscheidendere Faktor die Abdeckung mit Feinerde von 2,5-3,5 cm eingehalten wird, werden bei normalen Herbizid Mischungen keine größeren Schäden entstehen. Wenn das Wasser nicht abfließen kann und das Getreide im Herbizidfilm liegt dann entstehen Schäden. 

Was Probleme reduziert:

1) min 1 Tag zwischen spritzen und Niederschlag 

2) Roggen reagiert sehr empfindlich auf Flufenacet-> ggf andere Empfehlungen 

3) Bodenzustand der Flächen: Flächen die einen guten pH-Wert haben und etwas Organig, reagieren weniger stark auf Verschlämmung (Wirkstoff Verlagerungen) 

Wer hohen Gräserdruck hat oder schwerbekämpfbare Gräser wie Ackerfuchsschwanz, sollte noch vor dem Regen behandeln. Nach dem Regen ist die Gefahr hoch, dass man zu spät kommt, weil die Fläche länger nicht befahrbar ist.

In Wintergerste auf Resistenzstandorten stehen keine Möglichkeiten zur Nachbehandlung zur Verfügung. Diese Flächen sollten ebenfalls noch vor dem Regen behandelt werden.

All unsere Versuche zeigen das die Wirkung im Vorauflauf rund 10-15% besser ist. Ins spitzen des Ackerfuchsschwanz reicht ein Herbizid auf Flufenacet Basis allein nicht mehr und es muss Boxer, Trinity, CTU dazu gemischt werden, was es griffig macht. 

Auch sollte man bedenken das wenn es so viel regen gibt, die Befahrbarkeit min 10-14 Tage nicht möglich oder eingeschränkt sein wird. Ein Splitting kann die Verträglichkeit sonst auch nochmal erhöhen.

Auf reinen Windhalmstandorten kann man etwas entspannter sein. Dieser wird auch noch im frühen Nachauflauf sicher erfasst.

 

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