Start in die Maissaison 2025- Düngung und Bodenbearbeitung
Start in die Maissaison 2025- Düngung und Bodenbearbeitung
Die bisherige Witterung im Frühjahr 2025 steht im starken Kontrast zum vorherigen Jahr. Während letztes Jahr ein „zu viel an Wasser“ das Problem war, zeigen sich derzeit mancherorts bereits Symptome von Wassermangel. Wie in vorherigen Beiträgen bereits erwähnt, gilt es aktuell mehr denn je das noch im Boden vorhandene Wasser zu erhalten. Oberste Prämisse ist hierbei sämtliche unproduktive Verdunstung zu verhindern.
Womit fang ich an?
Da wo Reste von Zwischenfrüchten, Ausfallgetreide oder sonstige Begleitvegetation noch wächst, sollte diese umgehend beseitigt werden. Hier eignen sich vor allem ganzflächig flach schneidende Arbeitsgeräte. Bei einer Arbeitstiefe von 2-3 cm durchschneidet man die meisten Pflanzen am Wurzelhals und verhindert so den Wideraustrieb. In der Folge fördert die trockene Witterung den Erfolg der Maßnahme. Auf tieferes Lockern sollte man aktuell verzichten. Auch wer ein Totalherbizid zur Beseitigung der Altverunkrautung einsetzt, sollte nach entsprechender Wartezeit eine flache Bearbeitung durchführen. Diese unterbricht die Kapillare und verhindert ebenso unnötige Verdunstung.
Wer den Pflug einsetzen möchte, sollte vorher unbedingt eine mischende Bodenbearbeitung durchführen. Dies gilt vor allem im Falle von üppigen Aufwüchsen von Zwischenfrüchten oder auch ausgebrachtem Stallmist. Hierdurch wird die Bildung von „Matten“ im Pflughorizont verhindert, die sowohl die Durchwurzelung, als auch den Aufstieg von Wasser behindern. Wer bereits vor Wochen gepflügt hat, sollte umgehend den Oberboden einebnen. Da wo dies bisher noch nicht passiert ist, ist die Krume zwar bereits in weiten Teilen ausgetrocknet, trotzdem gilt es auch hier die Verdunstung im Unterboden zu verhindern.
Wie tief muss ich lockern?
Das kommt darauf an! Wer eine Bodensonde besitzt kann sich auf einfache Weise einen Überblick über Strukturprobleme seiner Flächen verschaffen. Da wo es erforderlich ist, sollte man auch reagieren. Gerade die derzeit trockenen erlauben ein tieferes Eingreifen in den Boden, sei es mit dem Grubber oder mit dem Pflug. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass hierbei unweigerlich Wasser zur Keimung verloren geht, selbst bei sehr guter Rückverfestigung. Im Idealfall erfolgt die Maßnahme unmittelbar zur Aussaat, um die Restfeuchte zur Keimung zu nutzen. Wer keine Strukturprobleme hat, sollte auch nur so tief lockern, wie es zur Maisaussaat erforderlich ist. Hier genügen dann oft 5-7 cm Bearbeitungstiefe.
Wann fahre ich meine Gülle?
Der allermeiste Mais in unsere Region wird zum überwiegenden Teil mit Gülle, Gärresten oder auch Stallmist gedüngt. Hier sind die Bedingungen zur schadlosen Ausbringung aktuell gut. Anders als im Vorjahr, ist die Befahrbarkeit der Flächen sehr gut. Aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung ist eine direkte Einarbeitung von Gülle unerlässlich. An besten eignen sich hierfür Geräte wie Güllegrubber bzw. -scheibeneggen, die streifenförmig ablegen. Da es noch recht früh im Jahr ist und es bis zur Aussaat gegebenenfalls noch ein paar Wochen dauern kann, empfiehlt sich der Einsatz von Nitrifikationshemmstoffen (z.B. Piadin, Vizura, N-Lock,..) zur Stabilisierung des Ammoniumstickstoffs. Dieser bleibt somit länger vor Auswaschung geschützt und kann den jungen Mais besser mit Stickstoff versorgen als die Nitratform. Je besser die Einarbeitung, desto höher ist die Wirksamkeit des Gesamtstickstoffs in der Gülle zu sehen. Der Gesetzgeber fordert für flüssige Gärreste und Rindergülle eine N- Anrechnung von mindestens 60, bei Schweinegülle sogar 70 Prozent. Bei idealer Ausbringung kann man durchaus auch etwas höher gehen.
Viele Betrieb gehen in den letzten Jahren dazu über, ihren Mais nahezu ausschließlich über Gülle zu düngen. Dies ist in vielen Fällen auch möglich, da organische Dünger mit ihrer späteren Verfügbarkeit des organischen Stickstoffs (Zeitraum Juni/Juli) gut zum Bedarf des Mais passen. Wer jedoch noch Lücken zur Bedarfsdeckung bei einzelnen Nährstoffen hat, sollte diese ausgleichen. Beispielsweise reagiert Mais in der Jugendentwicklung meist positiv auf eine Unterfußdüngung in Form von Ammonium und wasserlöslichem Phosphat. Im Anhang finden Sie eine beispielhafte Bedarfsermittlung für Silomais.
Berechnung des N-Düngebedarfs gemäß Düngeverordnung vom Mai 2017 | Standortbezogene N-Obergrenze gemäß Düngeverordnung | |
Zielertrag FM dt/ha | 450 | |
% TM (Standard = 30) | 30 | |
Problem: DüV gibt keinen TM- Gehalt vor! | 33 | |
kg N/ha | ||
ertragsabhängiger Bedarfswert | 200 | |
Nmin 0 - 30 cm | 15 | |
Nmin 30 - 60 cm | 5 | |
Nmin 60 - 90 cm | 7 | |
Zwischenfrucht | abgefrohrene Nichtleguminose | 0 |
Vorfrucht | Getreide, Mais | 0 |
organ. Dgg. zu Vorkulturen des Vorjahres | 10 % vom aufgebrachten Gesamt N | 6 |
Humusgehalt | bis 4 % | 0 |
Obergrenze gemäß Düngeverordnung kg N/ha | 163 |
Tabelle 2: Nährstoffabfuhren P, K, Mg, S
Kultur | Nährstoffgehalte kg/dt |
| ||
| P2O5 | K2O | MgO | S |
Silomais (TM) | 0,51 | 1,61 | 0,39 | 0,04 |
Nährstoffabfuhr in kg/ha bei 150 dt TM/ha | 77 | 242 | 59 | 6 |
Tabelle 3: Beispielsrechnung Rindergülle
Düngemittel | m³/ha | Nverf kg/ha | Nges kg/ha | P2O5 kg/ha | K2O kg/ha |
Rindergülle 7,5% TM | 45 | 97,2 | 162,0 | 67,5 | 211,5 |