Blattläuse, weiterhin starker Zuflug, was tun in Zuckerrüben jetzt ?
Weizen N-Düngung
Wenn die letzte N-Gabe vor den Niederschlägen April/Mai nicht erfolgte, sieht es jetzt duster aus mit Mineral-Dünger N, da erforderlicher Regen nicht in Sicht ist.
Mit Harnstoff-Spritzungen über das Blatt in Konzentrationen bis maximal 8 – 10 % sind nur geringe N-Mengen möglich, z.B. in 400 l/ha Wasser 32 – 40 kg Harnstoff, das entspricht 15 – 18 kg/ha N. Zur Protein Anhebung im Bereich 0,5 – 0,7 % werden Spritzungen nach der Blüte (alle Staubbeutel draussen) empfohlen.
Ob sich stabilisierter Harnstoff (neo-N) dazu eignet, weiß ich nicht, die Hersteller raten ab.
Zuckerrüben
Blattläuse fliegen weiterhin sehr stark, Kollege Mohr stellt im Kartoffel Blattlaus Monitoring Befallshäufigkeiten bis zu 90 % fest.
Auch wird in ZR von weiterhin anhaltendem Befall mit Erdflöhen berichtet.
Pirimor G mit starker Dampfphase kann zu NAKs zugemischt werden, wirkt jedoch verlässlich nur gegen „schwarze Läuse“, oft nicht mehr ausreichend sicher gegen den Hauptvirusüberträger, die Grüne Pfirsischblattlaus.
Die preiswerten Pyrethroide, zumischbar in NAKs, wirken gegen Erdflöhe, haben wohl Blattlauszulassung, erfassen diese blattunterseits saugenden Läuse aber nur unzureichend.
Sicherstes Blattlausprodukt (grüne + schwarze) ab 6-Blatt der Rübe ist Teppeki mit 140 g/ha, allerdings mit 400 l/ha Wasser und damit nicht in NAKs möglich.
Es verbleiben die 3 systemischen Notfall-Zulassungs Neonics (Acetamiprid) Carnadine, Danjiri und Mospilan, jeweils mit 0,25 l/kg/ha, welche sowohl gegen alle Blattlausarten als auch gegen Erdfloh wirken. Die Neonics könnten, eher noch als Teppeki, mit 200-250 l/ha Wasser, und damit auch in NAKs gefahren werden.
Mais
Es folgen jetzt noch einige kalte Nächte mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Herbizide, insbesondere Dicamba enthaltende Mischungen, sollten daher auf die nächste Woche verschoben werden.