Gräser in Wintergetreide frühzeitig bekämpfen!

Ackerfuchsschwanz ist auf vielen Flächen zunehmend ein Problem. Zum Glück ist der Ackerfuchsschwanz in diesem Frühjahr deutlich schwächer entwickelt. Selten sind mehr als 3-4 Bestockungstriebe vorhanden. Bis Mitte Bestockung (EC 25) sind die Wirkungsgrade der Frühjahrsherbizide erfahrungsgemäß gut. Somit sind in diesem Frühjahr die Voraussetzungen für ungrasfreie Bestände optimal, sofern auch nachfolgende Anwendungsbedingungen beachtet werden:

  • Bodenwirksame Herbizide wie z.B. Attribut, Caliban Duo möglichst früh bei noch feuchtem Boden und kleinem Ackerfuchsschwanz (bis EC 23) incl. Trespen einsetzen Netzmittelzusatz / AHL vor allem unter trockenen Bedingungen verbessert die Wirkung
  • Maßnahmen mit z.B. Atlantis, Broadway, Axial 50 und Traxos sollten möglichst bis zur Bestockung des Ackerfuchsschwanz abgeschlossen sein
  • Die Awendung muß möglichst früh ab 10. bis 20. März in / nach wüchsigen Phasen von ca. 1 Woche erfolgen; (ab 10-15° Tagestemperatur ohne stärkere Nachtfröste)
  • Nachfolgend tiefere Temperaturen auch Fröste beeinträchtigen die Wirkung und Verträglichkeit kaum, nur die Nacht nach der Anwendung sollte weitgehend frostfrei sein
  • Sulfonylharnstoffe (z.B. Husar, Hoestar Super, Hoestar, Pointer, Concert), Wuchstoffe (KV, Pixie) in Tankmischung mit Axial 50 (Traxos, Sword) vermindern die Gräserwirkung. Bei starkem Besatz, beginnender ACCase–Resistenz auch keine Tankmischung mit dem Wirkstoff Florasulam (Primus, Saracen, Troller).
  • Zur Wirkungssicherheit der ACCase-Hemmer Traxos, Axial 50, Sword oder Ralon Super insbesondere unter schwierigen Bedingungen (niedrige Luftfeuchte < 60 % rel., weit entwickeltem Ackerfuchsschwanz, beginnende Resistenzentwicklung) Zugabe eines Netzmittel und ggfs. Solo anwenden (z.B. 1,2 Axial 50 + 0,5 Hasten) in SF mit dikotyler Komponente ca. 1 Woche später.

Bei den beiden wichtigen Wirkstoffgruppen ALS- und ACCase-Hemmer sind Minderwirkungen durch Resistenzen nicht auszuschließen. Je nach Resistenzausprägung können mehr oder weniger deutliche Wirkungsschwächen auftreten. Wirkungssicher und nachhaltig sind nur entsprechende Spritzfolgen nach der Vorlage eines starken Bodenherbizids im Herbst. Ein Resistenzmanagement (Fruchtfolge, Saattermin, Wirkmechanismuswechsel in der Kultur bzw. in der Fruchtfolge) ist deshalb zwingend erforderlich.