Ackerbau – Auf der Baar geht’s rasch vorwärts
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 11.06.2021
"Der Winterweizen hat das Fahnenblatt geschoben (BBCH 39), Sommergerste und Hafer sind im Schossen (BBCH 33), Blattläuse und Getreidehähnchen-Larven sind in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und der Mais befindet sich je nach Saattermin im Keimblatt oder 3-Blattstadium (BBCH 10-13). Neben allen anderen Anforderungen an die Praxis rückt nun auch die Durchführung von Feldarbeiten in den Vordergrund,“ berichtet die amtliche Pflanzenschutzberaterin H. Saddedine vom Landwirtschaftsamt Donaueschingen. In der Folge die Expertisen der Eschinger Expertin.
Winterweizen: Die Pilzkrankheit „DTR“, die in unseren Höhenlagen selten auftritt, hat sich in dafür anfälligen Sorten (z.B. Asory, Campesino, Elixer, LG Initial, RGT Depot) teilweise stark ausgebreitet. Befallsbild: auf dem Blatt kleine dunkle Punkte mit gelbem Hof. Der Bekämpfungsrichtwert liegt hier sehr niedrig bei 10% befallenen Blättern. Laut ISIP-Prognose besteht für Braunrost ebenfalls gute Infektionsbedingungen. Bitte die eigenen Schläge kontrollieren und bei Bedarf ein Fungizid einsetzen. Im Fahnenblattstadium bzw. zum Ährenschieben eignen sich gegen beide Krankheiten Produkte mit Azol- und Carboxamid-Wirkstoffen z.B. Ascra Xpro 1,5 l/ha, Elatus Era 1,0 l/ha, Revytrex + Comet 1,5 + 0,5 l/ha, Gigant 1,0 l/ha oder Jordi 1,5 l/ha. Steht in anderen Sorten die Bekämpfung von „Septoria tritici“ im Vordergrund, kann zur Vorbeugung von Resistenzen das Mittel Folpan 500 SC (1,5 l/ha) zugemischt werden. Fungizide haben bei voller Aufwandmenge eine Wirkungsdauer von ca. 20 Tagen, dies ist bei einer Reduzierung der Aufwandmenge zu berücksichtigen.
Sommergetreide: Die Bestände sind relativ gesund. Die Unkrautbekämpfung ist bis zum Fahnenblattstadium (BBCH 39) mit ausgewählten Herbiziden möglich. Mittelhinweise finden Sie im Heft Integrierter Pflanzenschutz 2021 ab Seite 52, siehe Link unten.
Schädlinge im Getreide: Ab dem Fahnenblatt-Stadium bzw. Ährenschieben sind die Schläge auf Blattläuse und Getreidehähnchen-Larven zu kontrollieren. Derzeit sind in Weizen, Triticale und Dinkel wenige Getreidehähnchen zu finden. Eine chemische Bekämpfung der Schädlinge ist selten notwendig, da sie viele natürliche Feinde haben. Eine Bekämpfung von Blattläusen oder Getreidehähnchen-Larven wird erst ab Erreichen der folgenden Bekämpfungsrichtwerte notwendig. Blattläuse: Ab Ende der Blüte - 65% besiedelte Ähren/Fahnenblätter
Getreidehähnchen: Ab Ende des Schossens bis Milchreife –20% geschädigte Blattfläche auf den oberen drei Blättern oder 1 Ei/Larve pro Halm. Schadbild Getreidehähnchen-Larven: Die mit schwarzem Kot bedeckten Larven fressen längliche Fenster zwischen den Blattadern, hauptsächlich des Fahnenblattes.
Praxistipp: Im Bedarfsfall bienenungefährliche Mittel benutzen. Bei Mischungen von Insektiziden mit Azolfungiziden auf die Änderung der Bienenschutzauflage achten (B4/B2/B1). Zum Schutz von Bestäubern (blühendes Unkraut) sollten Insektizide grundsätzlich in den Abendstunden angewendet werden.
Mais: Das Unkraut ist aufgelaufen und mit trockener und wüchsiger Witterung kann das Unkraut mit blattaktiven Herbiziden (kein Wasser in der Maistüte) oder mechanisch mit der Hacke (kleine Kräuter) bekämpft werden. Weitere Hinweise finden Sie in KW 17 und KW 20, Mittelhinweise im Heft Integrierter Pflanzenschutz 2021, ab Seite 74.
Spritzen-TÜV: Überprüfen Sie die TÜV-Plakette an Ihrer Feldspritze. Alle drei Jahre ist eine neue Kontrolle notwendig. Termine der ZG Raiffeisen in Donaueschingen: 21. bis 25. Juni 2021, mit Anmeldung.