Ackerbau – Ausbringung auch ohne Insektizid in den Abendstunden!
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 01.05.2022
„Ich informiere heute über anstehende Maßnahmen in Raps, Winter- und Sommergetreide,“ so die renommierte Pflanzenschutzexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Buchen in ihrem ausdrücklichen Hinweis. Aus Sicht der Buchener Expertin gilt: „Die flächendeckenden Niederschläge und die ansteigenden Temperaturen haben zu einem starken Wachstumsfortschritt geführt. Bei entsprechender Befahrbarkeit stehen einige Maßnahmen an.“
Blütenbehandlung Winterraps: Die Empfehlungen des letzten Warndienst bleiben bestehen: „Ich sehe weiterhin keine Notwendigkeit eines Insektizidzusatzes.“ Bitte fahren Sie – auch ohne Insektizid – in den Abendstunden!
Maßnahmen Wintergetreide: In späten Beständen bzw. Höhenlagen wird EC 31/32 erreicht, während milde Lagen schon weiter sind. In den späten Beständen stehen teilweise noch Einkürzungen an. Entsprechende Behandlungen zügig abschließen. Die Krankheitssituation ist weitestgehend entspannt. Teilweise gibt es aus anderen Landkreisen erste Gelbrostfunde, auch die Prognosesysteme zeigen gute Infektionsbedingungen an. Viele Sorten verfügen mittlerweile über gute Resistenzeigenschaften gegenüber Gelbrost, kontrollieren Sie aber fortlaufend ihre Bestände. Falls erste Gelbrostnester in anfälligen Sorten auftauchen sollten, ist dieser gut und kostengünstig über tebuconazolhaltige Fungizide kontrollierbar.
Die Wintergerste ist sehr unterschiedlich in der Entwicklung. In frühen Beständen kann schon nächste Woche das Fahnenblatt erscheinen. Entsprechende Fungizidempfehlungen folgen im nächsten Warndienst.
Herbizide Sommergerste: Wie im letzten Warndienst beschrieben, wären nächste Woche gute Behandlungstermine. Denken Sie auch an die Versorgung mit Mangan. Falls eine Gräserbekämpfung mit Axial nötig ist, müssen die Behandlungen in den frühen Morgenstunden bei hohen Luftfeuchten durchgeführt werden.
Körnererbse: Kontrollieren Sie die Bestände auf Schäden durch den Blattrandkäfer. Die Schadensschwelle liegt bei 10% zerstörter Blattfläche. Die Schäden können v.a. bei langsamer Jugendentwicklung stärker auftreten.