Ackerbau – Befall momentan ohne Relevanz

Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 02.06.2023
Die stabile Hochdruckwetterlage scheint sich abzuschwächen. Unmittelbar ist jedoch kaum Regen zu erwarten. „Unter diesen Bedingungen könnte es sinnvoll sein, abschließende Aufwendungen eher auf eine mittlere Erntemenge auszurichten,“ so die Taubertäler Beratungsexperten H. Lindner und T. Bender vom Landwirtschaftsamt Bad Mergentheim.
Winterweizen: Die Blüte sollten auch in den höheren Lagen bis Anfang nächster Woche abgeschlossen sein. Mit Ausnahme von sehr späten Beständen, die evtl. erst Mitte nächster Woche in die Blüte kommen, schätzen wir das Fusarium-Befallsrisiko als gering ein. Sofern die Behandlungsentscheidung noch aussteht, könnte zur Absicherung von Braurostbefall noch Folicur oder ein ähnliches Produkt Sinn machen.
Praxistipp: Grundsätzlich müssen zum Ende der Blüte alle Fungizidmaßnahmen abgeschlossen sein.
Sommergetreide: Sofern noch nicht geschehen, sollten die Abschlußbehandlung jetzt erfolgt sein. Unsere langjährigen Versuchsergebnisse zeigen, dass Doppelbehandlungen kaum Wirtschaftlichkeit versprechen.
Praxistipp: Der Befall mit Getreidehähnchen im Getreide ist momentan ohne Relevanz.
Blattlausbefall: Wie bereits erwähnt, ist heuer der Blattlausbefall etwas höher als in Normaljahren, bewegt sich insgesamt jedoch auf mäßigem, d.h. in der Regel auf tolerablem Niveau.
Die Schadensschwelle liegt im Getreide zum Ende der Blüte bei 2/3 besiedelten Ähren ödere Fahnenblättern.
Die in Zuckerrüben bei 10% befallene Pflanzen durch die grünen und 40% befallener Pflanzen durch die schwarzen Läuse.
Ackerbohnen und Erbsen müssen an der Pflanzenspitze bzw. am Vegetationspunkt kontrolliert werden. Da die ersten Bestände bereits unter Trockenstreß leiden, liegt die Schadensschwelle bei diesen beiden Kulturen relativ niedrig, d.h. unter 10% befallenen Pflanzen.
Zuckerrüben: Unter trockenen Bedingungen ist eine ausreichende und vor allem rechtzeitige Borversorgung wichtig!
Mais: Vor allem auf schweren Standorten mit wasserharten Böden kommt der Mais nur schwerlich in die Gänge. Sofern möglich sollte die Maschinenhacke zu Einsatz kommen. Letztlich Abhilfe schaffen aber nur Niederschläge.
Mais-NID: In Anbetracht der aktuell ausbleibenden Niederschläge ist es sinnvoll bei noch anstehender Maisdüngung die Düngeempfehlung nach NID nicht voll auszuschöpfen, um so bei einem trockenen Sommer überhöhte Werte bei der Herbstkontrollaktion in Wasserschutzgebieten zu vermeiden. Wasser und Wärme stehen bei Mais vor der Pflanzenernährung mit Stickstoff.
Bis Montag, 05.06.23 um 12 Uhr können letztmalig Bodenproben (NID und Grundnährstoffe) über die Sammelstelle in Bad Mergentheim abgegeben werden. Danach wird die Sammelstelle vorerst nicht mehr angefahren (Weiter Info bei D. Silberzahn, T.: 07931-4827-6303)