Ackerbau – Befall sehr unterschiedlich
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 02.06.2023
„Beachten Sie in allen Schutzgebieten die Dokumentationspflichten, die Auflagen zur Abdriftminderung, Randdüsen und das Anlegen von Spritzfenstern,“ so der heutige Hinweis aus den Regionalempfehlungen der renommierten Pflanzenschutzexpertin N. Waldorf für die Neckar-Odenwald-Region.
Zuckerrüben: Der Befall mit Blattläusen ist sehr unterschiedlich, kontrollieren Sie daher weiterhin ihre Rüben. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei der schwarzen Bohnenblattlaus bei 30% befallener Pflanzen, bei der grünen Pfirsichblattlaus bei 10%.
Praxistipp: Sollte die Schadensschwelle überschritten werden, können die Produkte Pirimor oder ab dem 6-Blattstadium auch Teppeki eingesetzt werden.
Winterweizen: In unbehandelten Kontrollen (Spritzfenstern) ist in anfälligen Sorten ein Anstieg der Gelbrostinfektionen zu finden. Neuinfektionen sind aber in der Regel über die erfolgten Fungizidbehandlungen derzeit erfolgreich abgedeckt. In den frühen Lagen beginnt die Weizenblüte. Das Fusarium-Risiko ist bei weiterhin trockener Witterung als gering einzustufen. Eine Infektion ist nur bei Niederschläge (ca. 5 mm) bei gleichzeitig warmen Temperaturen möglich. Bei Vorlage eines Fungizid mit voller Aufwandmenge sind in diesen Beständen derzeit keine Maßnahmen nötig, wurde die Aufwandmenge reduziert, kann über eine preisgünstige Rostabsicherung mit einem Tebuconazolhaltigen Fungizid nachgedacht werden.
Praxistipp: Das Getreidehähnchen spielt momentan keine große Rolle. Der Bekämpfungsrichtwert von 20% geschädigter Blattfläche auf den obersten drei Blättern oder ein Ei bzw. eine Larve je Halm wird nicht erreicht.
Blattläuse treten dieses Jahr stärker auf. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 65% besiedelter Ähren bzw. Fahnenblätter. Berücksichtigen Sie das Vorkommen von Gegenspielern wie z.B. Marienkäfern oder Schwebfliegen. Praxistipps: Sollten die Richtwerte überschritten werden, ist der Einsatz von Pirimor oder Teppeki zu bevorzugen. Beim Einsatz von Pyrethroiden werden die Nützlinge stärker geschädigt. Teppeki wirkt systemisch und hat eine lange Dauerwirkung, allerdings die die B2-Einstufung zu beachten, d.h. das erst nach dem täglichen Bienenflug bis 23 Uhr gefahren werden darf.
Mais: Die durch die sonnige, windige Witterung stark ausgeprägte Wachsschicht erschwert bei noch ausstehenden Herbizidmaßnahmen die Wirkung. Fahren Sie daher nur in den frühen Morgenstunden und nutzen sie die Wirkung von Additiven wie z.B. Hasten oder Dash.
Praxistipp: Auf den harten, verkrusteten Böden ist auch der Einsatz einer Hacke von Vorteil.
Erbse: Auch in Erbsen ist der Blattlausbefall zunehmend. Kontrollieren Sie daher die versteckt sitzenden Läuse. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 10-15 Läusen/Haupttrieb oder 5-10% befallene Pflanzen.
Praxistipp: Teppeki kann über eine Notfallzulassung eingesetzt werden.