Ackerbau – Behandlungen erst nach den Nachtfrösten!
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 01.04.2022
In seinem aktuellen Warndienst informiert der renommierte Pflanzenschutzexperte G. Münkel vom Landwirtschaftsamt Sinsheim heute über den regionalen Stand der Kulturen Winterraps, Zuckerrüben und Wintergerste und weist zudem auf grundlegende Änderungen beim Einsatz von Zusatzstoffen hin.
Winterraps: Erst mit dem Durchzug der Kaltfront und wieder steigenden Temperaturen wird der Rapsglanzkäfer aktiv.
Der Befall mit Rapsglanzkäfern wird ausschließlich über das Abklopfen der Blütenknospen ermittelt. In schwachen Beständen liegt die Schadschwelle bei 5 Käfern pro Pflanze, In wüchsigen Beständen bei 10 Käfern.
Wir erinnern an die Änderung der Auflagen bei den Produkten Mospilan SG und Danjiri aus dem letzten Jahr. Beide Produkte dürfen nicht mehr in die offenen Rapsblüten ausgebracht werden. Bei beiden Produkten ist auch die Zumischung eines Netzmittels verboten. Wir empfehlen bei Überschreitung der Schadschwelle den Einsatz von 0,2 Liter/ha Mavrik Vita oder Evure. Beide Mittel sind in der Soloanwendung als B4 eingestuft.
Zu Änderungen der Bienengefährlichkeit bei Mischungen mit Fungiziden beachten Sie bitte folgende Tabelle aus unserem Heft Pflanzenproduktion 2022.
Zuckerrüben: Früh gesäte Zuckerrüben sind aufgelaufen. Bei dem jetzt einsetzenden Niederschlag ist auf die Einwanderung von Schnecken zu achten. Dazu sollten an verschiedenen Stellen im Schlag Kontrollstellen angelegt werden um in der Folge dort den Besatz in kurzen Abständen zu kontrollieren. Achtung: In Schutzgebieten muss das Auftreten vor einer Behandlung dokumentiert werden!
Am Wochenende werden zum Teil Temperaturen von minus 3 Grad Celsius gemeldet. Praxistipp: Stecken Sie in Tallagen (kalten Senken) ein paar Zahnstocher an die kleinen Rübenpflanzen. So können Sie Anfang der kommenden Woche kontrollieren, ob es zu einem Schaden gekommen ist, von dem wir aktuell aber nicht ausgehen.
Herbizidmaßnahmen dürfen erst nach den Nachtfrösten und nach einem Erholen der Rübenpflanzen durchgeführt werden. Dann müssen die bestimmt guten Bedingungen der Bodenfeuchte für die erste NAK unbedingt zügig genutzt werden!
Wintergerste: Die beiden Mittel Amistar Max und Folpan 500 SC sind auch in diesem Jahr mit einer Notfallzulassung gegen Ramularia in Sommer- u. Wintergerste zugelassen.
Zusatzstoffe: Bei der Kennzeichnung von Dash E.C. ist ein Fehler unterlaufen.
Die korrigierte Fassung lautet:
Anwendung in Kombination mit Herbiziden im Ackerbau, Gemüsebau, Weinbau, Obstbau, Zierpflanzenbau und Hopfenbau:
- Aufwandmenge: 1,0 Liter/ha
- Max. 1 Anwendung
Anwendung in Kombination mit Fungiziden im Ackerbau, Gemüsebau, Weinbau, Obstbau, Zierpflanzenbau und Hopfenbau:
- Aufwandmenge: 0,8 Liter/ha
- (SS2101) Schutzanzug gegen Pflanzenschutzmittel und festes Schuhwerk tragen beim Umgang mit dem unverdünnten Mittel.
- (SE110) Dich abschließende Schutzbrille tragen beim Umgang mit dem unverdünnten Mittel.
Achtung: Die Mischung mit Insektiziden wurde nicht zugelassen und ist deshalb verboten.
Hinweis: Zusatzstoffe dürfen generell nur noch dann mit Insektiziden gemischt werden, wenn dies auch in der Gebrauchsanleitung als Anwendungsgebiet genannt ist.