Ackerbau – Deutliche Sortenunterschiede sichtbar!
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 15.05.2023
„Kontrollieren Sie jetzt unbedingt Ihre Bestände,“ so der heutige, dringende Rat der renommierten Pflanzenschutzexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Buchen zu Beginn ihrer Regionalempfehlungen für den Ackerbau.
Winterweizen/Dinkel: Der Weizen befindet sich je nach Sorte, Lage und Saatzeitpunkt zwischen BBCH 34 und BBCH 37 (Fahnenblatt spitzt). In einigen wenigen Beständen ist das Fahnenblatt auch schon weiter entwickelt. Dieses Jahr sind beim Septoria-Befall deutliche Sortenunterschiede sichtbar, auch der Saatzeitpunkt spielt eine große Rolle. Gelbrost ist nur in anfälligen Sorten zu finden.
In noch unbehandelten Beständen oder bei länger als 14 Tage zurückliegender Behandlung, sollte eine wirkungsstarke Azol-Carboxamid-Kombination gespritzt werden sobald das Fahnenblatt zumindest halb geschoben ist. Ist auf Risikoschlägen eine weitere Maßnahme zur Fusariumabsicherung in der Blüte geplant, können die Aufwandmenge auf ca. 70-80% reduziert werden. In anfälligen Sorten kann eine zusätzliche Septoria-Absicherung durch die Zumischung von 1,5 Liter/ha des Kontaktwirkstoffs Folpan erreicht werden. Mögliche Fungizidmischungen sind in der Anlage aufgeführt. Schädlinge spielen derzeit keine Rolle. Beachten Sie bitte auch, dass in Schutzgebieten die Vorgaben nach IPS+ einzuhalten sind, hier ist u.a. das Anlegen eines Spritzfensters zu nennen.
Sommergerste: Die meiste Sommergerste befindet sich im Übergang Ende Bestockung/Anfang Schossen. Herbizidbehandlungen sollten möglichst abgeschlossen sein. Die Bestände zeigen sich sehr wüchsig und oft zu dicht. Daher ist auf besseren Böden und falls es weiterhin so feucht bleiben sollte, über einen moderaten Wachstumsreglereinsatz nachzudenken. Die Bedingungen (fehlende Sonneneinstrahlung) sind derzeit aber nicht ideal.
Schnecken: Achten Sie in Zuckerrüben und auch in bereits gesäten Sojaflächen auf Schnecken. Auch hier gilt die Dokumentationspflicht in Schutzgebieten falls sie nach Überschreitung der Schadensschwelle Schneckenkorn ausbringen wollen.