Ackerbau – Getreide und Raps im Visier des Pflanzenschutzdienstes
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 19.10.2022
Wintergetreide nach dem Auflaufen auf Blattlausbefall kontrollieren: Für den Anfang der Woche 42 sind wieder schönes Wetter mit Temperaturen über 20°C und somit günstige Bedingungen für den Flug von Blattläusen vorhergesagt. Deshalb sollten die Bestände ab dem 1- bis 2-Blattstadium auf Befall kontrolliert werden. Nur wenn mehr als 20% der Pflanzen mit Blattläusen besiedelt sind, ist der Richtwert überschritten und eine Bekämpfungsmaßnahme sinnvoll.
Späte Winterweizensaat gegen Brachfliegenbefall schützen: In Befallsgebieten sollte die anstehende Weizenaussaat nach Rübenvorfrucht in ein mit Vorschäler gepflügtes und gut rückverfestigtes Saatbett erfolgen. Mit Signal 300 ES steht wieder ein insektizides Beizmittel für das Weizensaatgut zur Befallsminderung zur Verfügung. Aufgrund einer Zulassung für Notfallsituationen kann auch Saatgut von Roggen mit einem Schutz gegen Brachfliegen versehen werden. Mit Signal 300 ES darf jedoch nur in professionellen Saatgutbehandlungseinrichtungen gebeizt werden.
Maßnahmen in Winterraps der Witterung anpassen: Auch, wenn Winterraps erst jetzt das 3- bis 4-Blattstadium erreicht, kann aufgrund des warmen Wetters noch eine Wachstumsregulierung erforderlich werden.
Ist der Acker-Fuchsschwanz bereits im 2- bis 3-Blattstadium, sollte, da es noch warm bleibt, bei starkem Befall nicht mit der Bekämpfung gewartet werden. Wo bereits gegen FOP-Mittel (z.B. Agil-S, Fusilade Max, Panarex, Targa Super, Zetrola) resistente Biotypen nachgewiesen wurden, sind die DIM-Mittel Focus Ultra oder Select 240 EC einzusetzen.
Ist der Ackerfuchsschwanz noch kleiner, kann gewartet werden, bis sich günstige Bedingungen (Temperaturen unter 10°C) für den Einsatz von Propyzamid- Mitteln, z.B. Kerb Flo oder Setanta Flo, einstellen.