Ackerbau – Keinesfalls 3er Mischungen!
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 05.05.2023
Die Taubertäler Beratungsexperten H. Lindner und T. Bender vom Landwirtschaftsamt Bad Mergentheim berichten heute in einem bunten Potpourri aus der Main-Tauber-Region über die aktuelle Situation der Ackerbaukulturen.
Winterweizen: Frühe Bestände bilden bereits das Fahnenblatt aus. Bedingt durch den starken Massenzuwachs sehen die meisten Bestände gesundheitlich erholt aus. Da die allgemeine Infektionslage angespannt ist, empfehlen wir in nicht vorbehandeltem Weizen bereits im Fahnenblattstadium die Abschlußbehandlung durchzuführen. Geeignet ist hierfür eine Azol-Carboxamidmischung wie bspw. Revytrex, Ascra Xpro, Elatus Era und viele andere mehr. Das Wirkpotential der Mittel orientiert sich im Wesentlichen am Preis. Ist nach Mais eine Fusariumbehandlung in der Blüte geplant, kann jetzt die Aufwandmenge um 20-30 % reduziert werden. Im Dinkel, Roggen und Triticale ist zur Rostabsicherung i.d.R. die Anwendung von Tebuconazol haltigen Produkten wie zum Beispiel der Einsatz von Folicur ausreichend.
Wintergerste: In den frühen Beständen setzt zwischenzeitlich das Ährenschieben ein. Entsprechend den Empfehlungen für Weizen ist für die Abschlußbehandlung der Zusatz von Folpan 500 EC anzuraten. Ethephonhaltige Wachstumsregler wie z.B. Cerone 660 dürfen maximal bis zum Grannenspitzen eingesetzt werden, da es sonst zu Schäden kommen kann. Jetzt keinesfalls 3er Mischungen von Fungizid+Wachstumsregler+Herbizid einsetzen! Wurde bereits vorbehandelt, sollte mit der letzten Fungizidmaßnahme gewartet werden, bis die die Ähren sichtbar sind. Hinweise zur Mittelwahl finden Sie in unserem Ackerbaumerkblatt.
Mais: Die meisten Herbizidmaßnahmen sollten im frühen NA, dann zur Anwendung kommen, wenn die meisten Unkräuter aufgelaufen sind. Auf stark mit Ackerfuchsschwanz belasteten Flächen kann jedoch der VA Einsatz bspw. mit Adengo oder bei erwartbaren Hirsen- und Storchschnabelproblemen auch der Spectrum Aqua-Pack sinnvoll sein.
Zuckerrüben: Die momentane Witterung fördert das Auftreten von Blattläusen. Neben dem Unkrautgeschehen ist es ratsam diese saugenden Schädlinge jetzt im Blick zu haben. Sollte die Schadschwelle von 30% befallenen Pflanzen bei der schwarzen Bohnenlaus, bzw. 10% befallene Pflanzen bei der grünen Pfirsichblattlaus überschritten werden, empfehlen wir den Einsatz eines nützlingsschonendes Mittel wie z Bsp. Pirimor G ab dem 2-Blatt-Stadium oder Teppeki ab dem 6-Blatt-Stadium.